Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Neue Aufgaben für 6. und 7. Armee am 27. August. 
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jetzigen Stellungen gehalten und den Truppen, soweit möglich, Ruhe 
gewährt werden sollte. Dementsprechend befahl Generaloberst v. Heeringen, 
den Kampf nur noch so weit durchzuführen, als es zur ausreichenden 
Sicherung der zu verteidigenden Stellung notwendig wäre. Dem 
Kommandierenden General des XIV. Armeekorps, General der Infanterie 
v.Zoiningen gen. Huene, wurde seine bisher dem I. bayerischen Armeekorps 
unterstellte 29. Division wieder zugewiesen und die Vereinigung des 
XV. Armeekorps bei Raon l'Etape von neuem befohlen, sobald das 
XIV. Reservekorps das Gelände südlich Ctival mit starken Kräften in 
Besitz genommen hätte. Im übrigen sollte dieses Korps das rechte Meurthe- 
und La Fave-Afer halten und auf den jenseitigen Höhen bei Ctival und 
St. Michel sichern. 
Beim Armee-Oberkommando 6 vertiefte sich am 29. August der Cin- »». August, 
druck, daß der Feind vor der 6. Armee die Fortsetzung des Rückzuges 
hinter die Mosel nicht beabsichtige, sondern sich vorwärts Nancy und an der 
Mortagne behaupten wolle. Ein Angriff des Gegners gegen die 6. und 
7. Armee erschien auch jetzt noch möglich, solange Mitte und rechter Flügel 
des deutschen Westheeres in ihrer Schwenkung nicht weiteren Voden 
nach Süden gewonnen hatten. Nach den Meldungen des II. bayerischen 
Armeekorps, gegen dessen Flügel am Abend zusammenhanglose Angriffe des 
Feindes einsetzten, mußte das Armee-Oberkommando 6 mit der Möglichkeit 
rechnen, daß das Korps über die Meurthe zurückgedrängt werden würde. 
Kronprinz Rupprecht befahl daher dem Armee-Oberkommando 7 trotz dessen 
Bedenken, die 28. Infanterie-Division am 30. August früh wiederum zur 
Verfügung des II. bayerischen Armeekorps hinter dessen Front nach Flin 
zu entsenden. Beim III. bayerischen Armeekorps konnte, wie schon seit 
Tagen beabsichtigt, nunmehr die von Generalmajor Wening geführte 
bayerische Landwehr-Division zur Vollendung ihrer Organisation aus der 
Front heraus in die Gegend von Coincourt gezogen werden. Sie trat damit 
wieder unter den Befehl des Kommandierenden Generals des I. bayerischen 
Reservekorps, Generals der Infanterie Ritter v. Fasbender, zurück. Die 
8. Kavallerie-Division (Generalleutnant Graf v. der Schulenburg) erhielt 
von der Obersten Heeresleitung Befehl, sich für den Abtransport nach dem 
Osten bereitzumachen. 
Vor der 7. Armee waren die Franzosen anscheinend im Zurückgehen 
auf Cpinal, starke Nachhuten leisteten jedoch noch zähesten Widerstand. Der 
linke Armeeflügel, das XIV. Reservekorps, setzte trotz des Ruhebedürfnisses 
der Truppen am 29. August seinen Angriff auf der ganzen Front fort, da 
die Höhen von St. Michel, auf denen das Korps sichern sollte, noch vom
	        
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