Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

4. Armee verfolgt am Z. September westlich der Argonnen. 
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wurde bei guter Sicht zwischen CMons und Vitry le Fran^ois bis zur 
Coole kein Feind beobachtet. Auf der Bahnlinie Ste. Menehould— 
Revigny") herrschte starker, auf der Strecke Ste. Menehould—Suippes— 
CHAlons schwacher Zugverkehr. Das Armee-Oberkommando 4 
teilte diese Aufklärungsergebnisse kurz vor Mittag der Obersten Heeres- 
leitung mit*). 
Die Truppen der 4. Armee litten auf ihren Märschen unter dem 
dichten Kalkstaub, der die in der langen Trockenheit steinhart gewordenen 
Chausseen und Wege der Champagne bedeckte. Wie schon in den letzten 
Tagen, brannte die Sonne auch am 3. September heiß hernieder. 
Beim VIII. Arm eekorps hatte die 16. Infanterie-Division ihren 
abends zuvor in der Gegend von Somme Py unterbrochenen Marsch auf 
Souain bereits um l30 nachts wieder aufgenommen. Ihre Infanterie geriet 
hierbei sehr bald in den Waldungen südlich Somme Py in ein heftiges und 
verlustreiches Gefecht. Der Gegner wurde zurückgedrängt, setzte sich aber bei 
Souain zu neuer Gegenwehr. Bevor der gegen ihn eingeleitete Frontal- 
angriff durchgeführt wurde, brachte die westlich ausholende Umfassung von 
Teilkräften der zur Mitwirkung herangezogenen 15. Infanterie-Division 
den Ort in Besitz der Deutschen. Die 15. Infanterie-Division übernahm 
dann an Stelle der stark erschöpften 16. auch die weitere Verfolgung und 
führte sie in einem Zuge zunächst bis Suippes durch. Südlich des Ortes 
fanden Teile ihrer Artillerie mehrmals Gelegenheit zu wirksamem Feuer 
auf eilig zurückgehende feindliche Marschkolonnen. Im Laufe des Nach- 
mittags entspann sich ein heftiger Artilleriekampf gegen feindliche Batterien, 
die sowohl von der Gegend des Lagers von Chklons aus der rechten Flanke 
wie aus südöstlicher Richtung wirkten. Die Infanterie der Division setzte 
sich inzwischen in den Besitz von Bussy le Chateau. Da der Gegner 
an dem vorliegenden Noblette-Abschnitt mit starken Kräften Front gemacht 
zu haben schien, entschloß sich General v. Tülff, das weitere Vorgehen auf 
den nächsten Tag zu verschieben. Die 16. Insanterie-Division wurde auf 
dem rechten Flügel in gleiche Höhe mit der 15. vorgezogen. 
Das auf St.Remy für Bussy angesetzte VIII. Refervekorps 
fand die tags zuvor vom Feinde noch gehaltenen Orte Aure und Manre 
frei. Die vorn befindliche 16. Reserve-Division erreichte nachmittags ohne 
Berührung mit dem Feinde Somme Suippes und ging hier zur Ruhe über. 
Von dem ursprünglich beabsichtigten Eingreifen in das Gefecht des rechten 
') Offenbar Abtransport des französischen I V. Korps. S. 395. 
2) Hierbei wurden auch die bereits am Nachmittag des 2.September beob¬ 
achteten Truppenverladungen auf den Bahnhöfen Suippes, Cuperly, St. Hilaire au 
Tcmple und Chälons gemeldet. S.2S6. 
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