Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Die Verfolgung des deutschen rechten Heeresflllgels über die Marne. 
wurden, über die Linie Sszanne—F«re Champenoise zurückzuführen. Aus 
der auffallenden Tatsache, daß alle Marnebrücken mit Ausnahme einer ge¬ 
sprengten Cifenbahnbrücke nordwestlich Chklons unversehrt in die Hand der 
Deutschen gefallen waren, zog Generaloberst Freiherr v. Hausen den Schluß, 
daß mit baldiger Wiederaufnahme des feindlichen Angriffs zu rechnen sei. 
Am 3° nachmittags begab sich das Armee-Oberkommando von Thugny nach 
Vstheniville. Auf der Fahrt dorthin überzeugte sich der Armeeführer davon, 
daß der Rückzug des Feindes in Ordnung vor sich gegangen war. Eigene 
Wahrnehmungen und die am Abend eingehenden Meldungen der General- 
kommandos ließen erkennen, daß „Führer und Truppe an der Grenze ihrer 
geistigen Spannkraft und ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit" angekommen 
waren"). Die Truppe war 20 Tage ununterbrochen marschiert und hatte 
während der letzten 13 Tage sich fast immer kämpfend ihren Weg bahnen 
müssen. Generaloberst Freiherr v. Hausen entschloß sich daher, seiner Armee 
am 5. September einen Ruhetag zu gönnen, der auch zur Ergänzung der 
Munition sehr wünschenswert erschien. Am die Fühlung mit dem Feinde 
nicht zu verlieren, sollten die Korps ihre Kavallerie mit schwacher Artillerie 
bis Villeseneux (XII.) und Coupetz (XIX.) vortreiben. Um 7" abends 
wurde der Obersten Heeresleitung gemeldet: „2. abends heftige Kämpfe 
nördlich der Marne. Keine Anzeichen ungeordneten Rückzuges...", eine 
Stunde später: „Truppe bedarf dringend Ruhetag." Nachts teilten die 
Nachbararmeen mit, daß sie am 5. den Vormarsch fortsetzen würden, die 
2. mit ihrem linken Flügel auf Vertus, die 4. mit ihrem rechten Flügel 
auf Couvrot (nördlich Vitry le Franyois). 
Das Armee-Oberkommando 3 hielt an seinen Anordnungen für den 
3. September auch fest, als um 10° abends der Befehl der Obersten 
Heeresleitung eintraf, wonach die 3. Armee den Vormarsch auf Troyes— 
Vendeuvre fortsetzen, die 1. und 2. Armee zwischen Oise und Seine vor 
der Ostfront von Paris verbleiben sollten. Die kurze sunkentelegraphische 
Weisung ließ aus eine vollständige Änderung der Operationsabsichten der 
Obersten Führung schließen. Kurz vor Mitternacht wiederholte General¬ 
oberst Freiherr v. Hausen seine Meldung, daß die 3. Armee am 5. Sep- 
tember Ruhe halten werde. 
') Generaloberst Frhr. v. Hausen a. a. O.
	        
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