Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Die 3. Armee erreicht die Vesle am 3. September. 
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infolge starken französischen Artilleriefeuers aus südlicher Richtung 
zu zeitraubenden Gefechtsentwicklungen gezwungen. Der Angriff der 
24. Infanterie-Division begegnete dem hartnäckigen Widerstand eines 
am Bahndamm Louverey—23out) eingenisteten Gegners und kam gegen 
Abend unter der Wirkung eines von Louverey her geführten französischen 
Gegenangriffs verlustreich zum Stehen. Die 40. Infanterie-Division legte 
den Schwerpunkt ihres Vorgehens in die Richtung auf Cuperly. Auch hier 
gelang es der sächsischen Infanterie nur schwer und langsam vorwärtszu- 
kommen. Gegen 9° abends wurde Cuperly gestürmt. Der Angriff auf die 
feindliche Stellung südlich des Abschnittes mußte auf den nächsten Morgen 
verschoben werden. 
Das Armee-Oberkommando 3 schloß aus dem unerwartet 
hartnäckigen Widerstande, den das XIX. Armeekorps gefunden hatte, auf 
die Absicht des Feindes, den Vesle-Abschnitt so lange zu halten, bis seine 
Truppeneinladungen bei CHKlons beendigt seien. Zu verschiedenen Tages- 
zeiten hatten Flieger dort zahlreiche Lager und 15 unter Dampf stehende 
Militärzüge mit der Front nach Westen beobachtet. Für die 3. Armee blieb 
somit die bisherige Aufgabe, dem Feinde scharf nachzudrängen und weitere 
Bahntransporte nach Möglichkeit zu verhindern, unverändert bestehen. Der 
um 1030 abends erlassene Armeebefehl trug dem XII. und XIX. Armeekorps 
auf, sich noch in der Nacht in Vesil5 der Marne-Mergänge von Tours bis 
CHKlons zu setzen und am 4. September an der Marne auszuschließen. Das 
XIX. Armeekorps sollte CHKlons so abschließen, daß keine Truppen daraus 
entweichen könnten. Die Oberste Heeresleitung und die beiden Nachbar- 
armeen wurden von der Absicht, noch in der Nacht die Marne zu erreichen, 
in Kenntnis gesetzt. Das Armee-Oberkommando 4 ließ wissen, daß bei 
Chklons und Ste. Msnehould noch stärkerer Feind stehe, und daß es am 
4. September bis zur Linie Marson (südöstlich CHKlons)—Valmy ver- 
folgen wolle. 
Hatte somit der Tagesverlauf bei den mit der Verfolgung des Feindes 
beauftragten beiden aktiven Armeekorps die gehegten Hoffnungen nicht voll 
erfüllt, so war dem XII. Reservekorps ein unerwarteter Erfolg 
beschieden — die kampflose Besetzung der Festung Reims. General- 
oberst Freiherr v. Hausen war auf Grund von Fliegermeldungen, nach denen 
der Feind auch aus der Gegend von Reims südwärts abzog, zu der Äber- 
zeugung gelangt, daß die Festung ganz oder teilweise geräumt sei, und hatte 
daher nachmittags dem XII. Reservekorps befohlen, unverzüglich zu einem 
Handstreich gegen die Werke der Ostfront vorzugehen. Von der 23. Reserve- 
Division wurde daraufhin je eine verstärkte Brigade über Epoye und Beine 
entsendet. Während die 45. Reserve-Brigade nach Einbruch der Dunkel-
	        
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