Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Sechstes Rapitel. 
Die deutsche Oberste Heeresleitung vom 31. August 
bis 2. September. 
z, A„g„st. DiedeutscheObersteHeeresleitung hatte sich am Abend 
des 30. August dazu entschlossen, den großen Schwenkungsflügel des West- 
Heeres aus seiner bisherigen, im allgemeinen nach Südwesten gerichteten 
Front nach Süden eindrehen zu lassen, und hierbei für das weitere Vor- 
gehen den Anschluß der Mitte, der 3. Armee, gegeben. Aus einer in der 
Nacht zum 31. August einlaufenden Meldung des Armee-Oberkomman- 
dos lr) ging hervor, daß die auf dem rechten Flügel befindliche 1. Armee 
dieser Absicht bereits aus eigenem Entschluß durch ihr Einschwenken gegen 
die Oise entgegengekommen war. Die Meldung zerstreute gleichzeitig alle 
Bedenken über das Auftreten des Feindes in der rechten Flanke der 
1.Armee: Cr war geschlagen und floh in südwestlicher Richtung. Gefahr 
schien von ihm hinfort so wenig wie von den Engländern zu drohen. Cs 
mußte freilich dahingestellt bleiben, ob die 1. Armee bei der von ihr selb- 
ständig gewählten neuen Vormarschrichtung das ihr vorschwebende Ziel, den 
Sieg der 2. Armee durch überholende Verfolgung der Franzosen aus. 
zubeuten, erreichen würde. Auf alle Fälle ließen sich jedoch ihre nun- 
mehrigen Bewegungen mit der Fortführung der Gesamtoperation des 
Schwenkungsflügels in südlicher Richtung leicht in Einklang halten. 
Die 2. Armee schien auf sofortiges frontales Nachdrängen hinter 
dem von ihr bei St. Quentin geschlagenen Feinde verzichtet zu haben. Zum 
mindesten verhielt sie nach einem um 11° vormittags mitgehörten Funk- 
spruche ihren linken Flügel am 31. August bei Sains Richaumont. Kurz 
vor 7° abends wurde aus einem weiteren mitgehörten Funkspruch des 
Armee-Oberkommandos 2 an das Armee-Oberkommando 3 bekannt, daß die 
2. Armee auch am folgenden Tage, dem 1. September, unter Wegnahme von 
La Före mit ihrem linken Flügel nur Marls erreichen wollte. Wiewohl 
solcher Verzicht auf sofortiges kräftiges Nachdrängen in der Obersten 
Heeresleitung als unerwünscht empfunden wurde, so glaubte sich General- 
oberst v. Moltke doch eines Eingriffs in die Führung der 2. Armee enthalten 
zu sollen, da die Gründe, die Generaloberst v. Vülow zu so langsamem Vor- 
gehen veranlaßten, sich seiner Kenntnis und Beurteilung entzogen. 
-) <3.140.
	        
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