Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

210 Die Verfolgung des deutschen rechten Heeresflügels bis zur Marne. 
leistung von über 30 km zur Ruhe über, mit der 7. Reserve-Division bei 
Creil, mit der 22. dahinter längs der Marschstraße. Die Aufklärung der 
schwachen Kavallerie des IV. Reservekorps nach der rechten Flanke war in 
der Gegend östlich Beauvais mehrfach auf stärkere feindliche Kavallerie- 
Abteilungen gestoßen. Weiter nördlich war das Gelände nach Westen hin 
frei gefunden worden. Über eigene Flieger verfügte das Korps nicht. 
Die 43. Reserve-Infanterie-Brigade gelangte bis Iemappes (westlich 
Möns). 
Beim II. Armeekorps setzte sich die 3. Infanterie-Division um 
8° vormittags von Rery über Rully auf Fontaine les Corps Nuds in 
Marsch, während die durch den nächtlichen Übergang bei Verberie auf¬ 
gehaltene 4. Infanterie-Division erst mittags von Villeneuve auf Senlis 
antrat. Hieraus ergab sich zunächst ein gesondertes Gefecht der 3. Infanterie- 
Division bei Montepilloy gegen stärkere feindliche Kräfte, die von Senlis 
nach Osten vorgegangen waren. Der Schwerpunkt des Angriffs wurde auf 
den linken Flügel in die Richtung auf Borest und Fontaine les Corps 
Ruds gelegt. Beide Orte wurden im Laufe des Nachmittags genommen. 
Die Verfolgung durch die Foret d'Crmenonville ging nicht ohne heftige 
Teilkämpfe vor sich und wurde am Südrand des Waldes eingestellt. Am 
Mitternacht stürmte die pommersche Infanterie noch den Ort Montaby^). 
Der Feind, überraschenderweise Franzosen, zog sich unter Zurücklassung 
seines Gepäcks fluchtartig zurück. Die 4. Insanterie-Division traf bei ihrem 
Vorgehen auf Senlis bereits nördlich Ognon auf Widerstand, der indessen 
ziemlich schnell überwunden wurde. Zu dem beabsichtigten Eingreifen in 
das Gefecht der linken Rachbar-Division kam es nicht mehr, da sich der 
Gegner dort inzwischen zurückgezogen hatte. Die Division begegnete jedoch 
bei Senlis hartnäckiger Gegenwehr. An dem sich dort entspinnenden 
Häuserkampfe beteiligten sich auch Einwohner. Die durch die außerordent- 
lichen Anstrengungen der letzten Tage und Nächte stark erschöpfte Division 
stellte ihr weiteres Vorgehen über Senlis hinaus ein. 
Vom 2. Kavalleriekorps fand nur die 9.Kavallerie-Division 
vorübergehend Gelegenheit, in der Gegend südlich Ducy Teile ihrer 
Artillerie zur Unterstützung des Angriffs der 3. Infanterie-Division ein- 
zusetzen. Eine Beteiligung an der Verfolgung kam wegen der völligen 
Ermattung der Pferde nicht in Frage. Die 9. Kavallerie-Division ging 
abends bei Auger St. Vincent, die 2. südwestlich Crepy en Valois zur 
*) Montaby, 18 km von der Fortslinie von Paris entfernt, bezeichnet die Stelle, 
an der deutsche Truppenverbünde im Kriege der französischen Hauptstadt am nächsten 
gekommen sind. 
»
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.