Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Das Armee-Oberkommando 1 will am 2. September stehen bleiben. 
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beauftragt würden. Setzten wir den Marsch nach Süden fort, und ver- 
teidigten die Franzosen die Marne, so sei ein flankierender Vorstoß von 
Paris sicher zu erwarten." Im Sinne dieser Überlegungen wurde um 
5° nachmittags der Obersten Heeresleitung gemeldet: „Die 5. französische 
Armee ist mit ihrem linken Flügel über Soissons nach Süden ab- 
gezogen. Die 1. Armee hat diesen Flügel nicht mehr erreicht. Vei 
Verberie Gefecht mit Engländern. Die 1. Armee beabsichtigt, sich am 
2.September in Linie Verberie—La Feite Milon zu weiterer Verwendung 
bereitzustellen." 
Zwischen 7°und 8° abends gingen mehrere Funksprüche vom Armee- 
Oberkommando 2ein, die die augenblicklichen Verhältnisse bei der 2. und 
3. Armee nicht ohne weiteres klar erscheinen ließen. In einem dieser Funk- 
spräche hieß es, daß „die 2. Armee mit Garde- und X. Armeekorps der 
Z.Armee zu Hilfe eile". Am I.September würde sie die Linie Gizy— 
Marchais—Sissonne—Lappion erreichen, das VII. Armeekorps und 
X. Reservekorps über Laon folgen. Mußte hiernach angenommen werden, 
daß die Lage der 3. Armee an der Aisne nach irgendeiner Richtung hin 
schwierig geworden war, so ließ ein kurz darauf mitgehörter Funkspruch des 
Armee-Oberkommandos 3 an das Armee-Oberkommando 2 auf das Gegen- 
teil schließen. Denn nach diesem Funkspruch befand sich der „Feind vor der 
3. Armee im Rückzüge; sie verfolge rechts bis Aussonce". Bald darauf gab 
Generaloberst v. Vülow selbst diese Mitteilung an das Armee-Ober- 
kommando 1 mit dem Hinzufügen weiter, daß nunmehr auch die 2. Armee 
mit ihrem linken Flügel westlich Reims über die Linie Bourg et 
Comin (östlich Vailly)—Pontavert verfolgen wolle. Die Aisne-Äber- 
gänge würden noch heute besetzt. Da die 1. Armee durch die bisherige 
Verfolgung einen weiten Vorsprung erlangt hatte, schien die für den 
nächsten Tag beabsichtigte Bereitstellung in der Linie Verberie—La Ferte 
Milon und der damit verbundene Verzicht auf eigene Vorwärtsbewegung 
unbedenklich. 
Indessen noch bevor der in diesem Sinne entworfene Armeebefehl zur 
Ausgabe kam, sah sich Generaloberst v. Kluck veranlaßt, seinen Entschluß zu 
ändern. Das Generalkommando des III. Armeekorps übersandte einen 
erbeuteten Befehl des englischen I. Armeekorps, aus dem hervorging, daß 
„am Mittag die ganze englische Armee (1., 2., 3., 5. Division, III. Armee- 
korps, 3. und 5.Kavallerie-Brigade, einzeln aufgeführt) südlich der 
allgemeinen Linie Verberie—Crepy en Valois—La Ferts Milon zur 
Ruhe übergehen wollte')". Die Engländer standen also der 1. Armee noch 
Kriegstagebuch des Armee-Oberkommandos 1.
	        
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