Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Eindrehen der Schwenkungsfront nach Süden. 
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solle, wurde um 910 abends das Einverständnis der Obersten Heeres- 
leitung mit der Absicht, nach Süden zu verfolgen, ausgesprochen^). 
Der 4. Armee wurde gleichzeitig befohlen, „ihre Bewegungen mit der 
Z. Armee in Übereinstimmung zu bringen"-), der 5. Armee, „unter weiterer 
Abfchließung von Verdun, tiefer Staffelung links und Aufrechterhaltung 
der Verbindung mit Metz die linke Flanke der 4. Armee zu sichern"'). Eine 
Stunde später erging an die Armee-Oberkommandos 1 und 2der gleich¬ 
lautende Funkspruch: „3. Armee nach Süden gegen Aisne einschwenkt, greift 
über Rethel—Semuy an und wird in südlicher Richtung verfolgen. Die 
von der 1. und 2.Armee eingeleiteten Bewegungen entsprechen den 
Absichten der Obersten Heeresleitung. Zusammenwirken mit 3. Armee, 
linker Flügel der 2. in ungefährer Richtung Reims." Es muß dahingestellt 
bleiben, ob die Oberste Heeresleitung mit den von der 1. Armee „ein- 
geleiteten Bewegungen" noch den nach Westen gegen Amiens—Moreuil 
gerichteten Angriff oder bereits das Einschwenken nach links über die Oise 
gegen die Linie LaFsre—Laon gemeint hat. Dieses Einschwenken war 
ihr bisher nur aus dem mitgehörten Funkspruch der 2. Armee an die 1. als 
Aufforderung des Generalobersten v. Vülow, nicht als Absicht des Armee- 
Oberkommandos 1 bekannt geworden. Jedenfalls aber sah sie sowohl in 
dem Angriff der 1. Armee nach Westen wie in ihrem etwaigen Einschwenken 
über die Oise nur vorübergehende, durch die taktische Lage des Augenblicks 
gebotene Bewegungen, die für die Richtung ihrer weiteren strategischen 
Verfolgung nicht maßgebend werden durften. Daraus, daß die Oberste 
Heeresleitung den linken Flügel der 2. Armee in der ungefähren Richtung 
auf Reims ansetzte und auf die Notwendigkeit des Zusammenwirkens 
der beiden rechten Flügelarmeen mit der 3. Armee hinwies, darf mit Sicher- 
heit geschlossen werden, daß sie auch die spätere Verfolgungsoperation der 
1. Armee in südlicher Richtung geführt sehen wollte. Die untere 
Seine kam also als Ziel für das Vorgehen der 1. Armee 
nichtmehrinFrage. 
Der Verlauf der Ereignisse auf dem lothringischen Heeresflügel bei 
der 6. u n d 7. A r m e e entsprach auch am 30. August nicht den Wünschen 
und Erwartungen des Chefs des Generalstabs des Feldheeres. Am 9° 
abends meldete das Armee-Oberkommando 6, „daß sich vor der Front beider 
Armeen heute nichts Wesentliches ereignet habe". Abgesehen von einem 
vereitelten Angriff des Feindes gegen den linken Flügel des II. bayerischen 
Armeekorps, hatte nur Artilleriefeuer stattgefunden. Wichtig war der Zusatz: 
„Vor der Front der Armee, hauptsächlich vom XXI. Armeekorps ab nach 
1) S, 64. — -) S. 105. — -) <2.89.
	        
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