Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Lage der 2. Armee am Abend des 3l>. August. 
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teilen, daß „starke französische Kräfte in zweitägiger Schlacht bei St. Quentin 
entscheidend geschlagen und auf La Före und östlich zurückgeworfen, der 
Angriff auf La Före eingeleitet" sei. Cin um 8" abends einlaufender Funk- 
fpruch des Armee-Oberkommandos 3, der von „fortschreitendem Kampf in 
Linie Chäteau Porcien—Attigny" berichtete, gab Gewißheit darüber, daß 
die 3. Armee durch eigene Kampfaufgaben aus der ihr von der Obersten 
Heeresleitung zugewiesenen südwestlichen Operationsrichtung nach Süden 
abgelenkt worden war. 
An das Große Hauptquartier war bereits nachmittags der „vollständige 
Sieg" mit dem Hinzufügen gemeldet worden, daß „die Franzosen in Stärke 
von vier Armeekorps und drei Divisionen in vollem Rückzüge" seien. 
Die im Sinne des Armeebefehls von 4*° nachmittags hauptsächlich durch 
Artilleriefeuer und nur stellenweise mit kleineren Infanterie-Abteilungen auf- 
genommene Verfolgung zeitigte keine greifbaren Erfolge mehr. Die 
Beute von 4 Geschützen, 16 Maschinengewehren und nicht ganz 1700 Ge- 
sangenen war gering. Auf dem äußersten rechten Flügel fiel die 14. Infan- 
terie-Division, deren Hauptkräfte westlich der Oise verblieben waren, für die 
Verfolgung ganz aus. Sie ging bei Itancourt—Chätillon—Sissy zur Ruhe 
über und schob zur Vorbereitung des Angriffs gegen La Före Vortruppen 
in die Linie Iussy—Alaincourt vor. Beim X. Reservekorps enthielt sich 
der auf den Höhen südlich Sery bereits im Feuerbereich der Festungs- 
geschütze stehende rechte Flügel der 2.Garde-Reserve-Division auch weiter¬ 
hin jedes Vorgehens, der linke gelangte gemeinsam mit Teilen der 13. Insan- 
terie-Division bis Villers le See. Die Masse der letzteren wurde nach Cin- 
bruch der Dunkelheit nach Lucy und auf das westliche Oise-Afer nach Negny 
und Thenelles zurückgezogen, die 19. Reserve-Division um Ribemont 
gesammelt. Beim X. Armeekorps und Gardekorps kam eine Verfolgung 
überhaupt nicht mehr zustande. Das X. Armeekorps ging in dem vom 
Oberkommando befohlenen Räume um Parpeville—Faucouzy—Landisay 
zur Ruhe über, wobei nur die 20. Infanterie-Division bei Faucouzy noch 
auf eine schwächere feindliche Rachhutäbteilung stieß. Das Gardekorps 
nahm von dem ihm im Armeebefehl von 4^ nachmittags zugedachten Marsche 
nach Westen Abstand und verblieb mit der 1. Garde-Infanterie-Division 
um Richaumont—Sains—Chevennes, mit der 2. Garde-Infanterie-Division 
um Franqueville—St. Pierre—Voulpaix. 
Ob der in zweitägiger reiner Frontalschlacht erfochtene taktische Sieg 
der Deutschen bei St. Quentin über die schwere Erschütterung hinaus, die 
er dem Feinde beigebracht hatte, auch für den weiteren Verlauf der 
Operationen von Bedeutung werden würde, hing jetzt sehr wesentlich von 
der 1. Armee ab. 
	        
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