Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Mitte und linker Flügel der S.Armee am ZI.August. 
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Der Wunsch des Kommandierenden Generals des XVI. Armee- 
k o r P s, Generals der Infanterie v. Mudra, ihm den Übergangspunkt bei 
Vilosnes zu überlassen, war der auf den Erfahrungen der vorhergehenden 
Tage begründeten Erkenntnis entsprungen, daß ein Aserwechsel allein bei 
Sivry unter dem Kreuzfeuer der schweren Geschütze am Rande des be- 
festigten Lagers von Verdun und der westlich Brieulles stehenden starken 
Artillerie ein gefährliches Wagnis bedeutete. Nach erzieltem Einvernehmen 
mit dem Generalkommando des VI. Reservekorps entschloß sich General 
v. Mudra, die bisher bei R6ville—Damvillers zurückgehaltene 34. Infan- 
terie-Division in den durch die Rechtsschiebung des VI. Reservekorps frei 
werdenden Raum vorzuziehen und beide Divisionen für den Übergang 
bereitzustellen, die 34. Infanterie-Division bei Vilosnes, die 33. bei Sivry. 
Demgemäß traf die erstere um 5°nachmittags bei Haraumont ein und ver- 
teilte sich im Waldgelände nördlich des Ortes. Die 33. Division blieb im 
allgemeinen in ihrer tags zuvor genommenen Aufstellung östlich Sivry und 
verstärkte ihre zur Sicherung gegen einen Angriff aus Verdun in die Wälder 
nach Süden herausgeschobenen Kräfte auf eine gemischte Brigade unter 
Oberst Heuer, zu der im Laufe des Tages auch noch Teile des V. Reserve- 
korps in der Gegend östlich der Molleville-Ferme traten. Das bereits mittags 
vorliegende Crkundungsergebnis der Flieger des XVI. Armeekorps über den 
Anmarsch zahlreicher feindlicher Kolonnen von Südwesten und Süden her 
gegen die Maas-Strecke Doulcon—Forges rückte die Schwierigkeiten der 
dem Korps bevorstehenden Aufgabe scharf ins Licht und bestärkte den Kom- 
mandierenden General in dem Entschluß, den Uferwechsel erst durchzuführen, 
wenn die übrigen Korps der Armee weiter nördlich auf dem jenseitigen Äser 
festen'Fuß gefaßt haben würden. 
In der Aufstellung des V. Reservekorps gegenüber der Rord- 
und Nordostfront von Verdun änderte sich am 31. August, abgesehen von 
der erwähnten Truppenverschiebung auf dem rechten Flügel, nichts. Ein 
während des Vormittags für wahrscheinlich gehaltener Vorstoß des Feindes 
durch das Vois de Eonsenvoye erfolgte nicht. Mit dem Generalkommando 
des XVI. Armeekorps wurde im Hinblick auf dessen bevorstehenden Maas- 
Übergang vereinbart, daß künftig der Schutz seiner linken Flanke diesseits 
des Flusses allein dem V. Reservekorps zufallen sollte. 
Das in Esch befindliche Armee-Oberkommando 5besaß am 
Morgen des 31. August keine volle Klarheit über die augenblickliche Lage 
seiner einzelnen Korps. Als der Generalstabschef, Generalleutnant Schmidt 
v. Knobelsdorf, der sich auf dem Gefechtsstande in Beuveille aufhielt, die 
Rechtsschiebung des VI. Reservekorps und die Überlassung der Übergangs¬ 
stelle bei Vilosnes an das XVI. Armeekorps erfuhr, sah er sich zu dem Hin¬
	        
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