Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

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Bis zum Beginn der Operationen. 
scheidung im Westen einigermaßen ausreichende Kräfte zu vereinigen, 
war ohne schwere Schädigung der Abwehr im Osten unmöglich. 
Immerhin durste Generaloberst v. Moltke dabei gegen Rußland mit 
Bestimmtheit aus die bessere Durchbildung aller deutschen Führer und 
Truppen rechnen. Das Urteil, das der Große Generalstab im Frieden 
über den Kampswert der Russen in einer Denkschrift niedergelegt 
hatte, enthielt unter anderem folgende Stellen: „Russische Heeres¬ 
bewegungen vollziehen sich langsam und schwerfällig. Schnelle Aus¬ 
nutzung einer günstigen operativen Lage ist von den Russen nicht zu 
erwarten. Dagegen werden deutsche Führer beim Zusammenstoß mit 
ihnen Bewegungen wagen können, die sie sich einem" (zu ergänzen: 
„in der Führung") „gleichwertigen Gegner gegenüber nicht erlauben 
dürsten. — Bei der Neigung, stehen zu bleiben und abzuwarten, 
werden Stellungskämpfe bevorzugt. Die Gewandtheit im Begegnungs¬ 
gefecht ist gering; überraschender, energischer Angriff drängt die Russen 
leicht in die Verteidigung. ... Die Marschleistungen sind im allge¬ 
meinen geringer als bei uns. . . . Überraschender Gegenstoß wird bei 
der Hilflosigkeit von Führer und Truppe meist Erfolg haben 
Im Feuergefecht ist die russische Infanterie der unsrigen unterlegen." 
Diese Beurteilung des Gegners hatte die Oberste Heeresleitung 
allen höheren Stäben als Anhalt mit auf den Weg gegeben. Nur das 
felsenfeste Vertrauen, dem Gegner an militärischem Können 
überlegen zu sein, konnte Führern und Truppe im Osten bei 
der Ungleichheit der Zahl den Glauben an den Erfolg geben.
	        
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