Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

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Die Schlacht an den Masurischen Seen. 
der Seen nach Norden weitergeführt zu werden. Die übrigen Korps i 
hatten die Linie Nastenburg—Preußisch-Eylau zu erreichen, während 1 
östlich der Bahn Preußisch-Eylau—Königsberg Teile der Festungsbesahung ‘ 
die Ausladung der Posener Hauptreserve decken sollten. Die Masse der ! 
Königsberger Streitkräfte aber schien bei der Möglichkeit eines russischen 
Angriffs bis auf weiteres doch in der Nähe der Festung selbst gebunden. ' 
Für die Heereskavallerie war der Raum zwischen der feindlichen 1 
Stellung und der anrückenden eigenen Armee immer enger geworden. ! 
Falls es westlich der Seen nicht mehr zur Schlacht kam, dann sollte die I 
1. Kavallerie-Division dem XVII. Armeekorps über Lötzen folgen, um in 
des Feindes Flanke zu reiten, sobald dieses Korps den Weg geöffnet hatte. < 
Bis dahin konnte dann auch die 8. Kavallerie-Division heran sein, die sich > 
jetzt erst an ihrem vordersten Ausladeorte Mohrungen sammelte. Von i 
hier hatte sie bis Lötzen fast 140 km zurückzulegen. | ! 
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Die Nachricht vom Vorgehen der Russen von Kolno hatte sich noch 
am Abend des 5. September als falsch herausgestellt. Die Luft- > 
erkundung ergab am 6. September früh, daß auch am Narew alles mhig 
war. Es waren nur kleinere Lager östlich Prasnysch und solche von je einer s 
Division bei Ostrolenka und Lomsha erkannt worden. Dagegen schienen t 
an der Grenzstation Grajewo Truppen angekommen zu sein, die im Vor- t 
marsch nach Westen über Schtschutschin—Bialla aus Fohannisburg auf¬ 
schlossen. Fm ganzen mochte es mindestens eine Division sein, davon t 
eine Brigade noch bei Grajewo selbst. Südlich dieses Vormarsches sowie r 
östlich bis Lyck und Arys wurden alle Straßen frei gemeldet. Größere t 
geschlossene Verbände waren also gegen den deutschen Umfassungsslügel s 
zunächst nicht im Anmarsch. Man durfte hoffen, ihn doch noch in voller « 
Stärke nach Norden zum Einsatz bringen zu können. Immerhin war dazu 
nötig, neue Kräfte von Westen her nachzuschieben. Das Armee-Ober¬ 
kommando mußte die Südfront weiter schwächen: Die 70. Landwehr- j d 
Brigade sollte nach Myschinjez rücken, die Landwehr-Division Goltz ihre « 
Truppen mit Bahn und Fußmarsch nach Rudczanny versammeln und !: 
dem Südflügel der Armee über Fohannisburg folgen. 3 
Inzwischen war es bei Fohannisburg am 5. September abends zur g 
ersten Berührung mit dem neuen Gegner gekommen.—Am 6. September 
griffen die Russen den Ort an und veranlaßten die dorthin vorgeschobenen ü 
Teile des I. Armeekorps, dabei die 1. Kavallerie-Brigade und Landsturm, 
zum Zurückgehen. Die Vorhut der 1. Infanterie-Division unter General¬ 
major Paschen stellte die Lage am Abend des 6. September wieder her: 
„Feind aller Waffen von unbekannter Stärke, dabei 8 schwere, 11 leichte Ge- z>
	        
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