Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

Die Beute des I. und XVII. Armeekorps. 
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XV. Korps, General Martos, den Truppen der 1. Infanterie-Division in 
die Hände gefallen. Weitere 11000 Russen mit 41 Geschützen ergaben sich, 
ebenfalls am frühen Morgen des 30. August, nach geringem Widerstand 
bei Willenberg der Abteilung des Generalleutnants v. Schmettau. 
Inzwischen drückte der Kommandeur der 1. Infanterie-Brigade, 
Generalmajor v. Trotha, mit vier Bataillonen und vier Batterien nördlich 
der großen Straße von Muschaken nach Nordosten vor, hinter ihm und 
links von ihm folgte in zwei Kolonnen die 3. Infanterie-Brigade unter 
Generalmajor Mengelbier. Bei der 1. Infanterie-Brigade kam es nach¬ 
mittags südwestlich Malgaofen zu einem kurzen, aber schweren Kampf 
mit russischen Abteilungen. In unübersichtlichem Waldgelände und bei 
dichtem Staube beschossen sich dabei auch deutsche Truppen gegenseitig. 
Generalmajor v. Trotha und zwei Bataillonskommandeure sielen. Der 
Kommandeur des Infanterie - Regiments 41, Oberst Schönfeld, über¬ 
nahm, selbst verwundet, die Führung und brachte den verlustreichen 
Kampf zum Abschluß. Die schon gefangenen Russen waren teilweise ent¬ 
wichen, sielen dann aber anderen deutschen Truppen in die Hände. — Die 
deutsche 3. Infanterie-Brigade brachte 2500 Gefangene ein. 
Was vor den Truppen des deutschen I. Armeekorps nach Osten aus¬ 
wich, wurde die Beute des XVII. Armeekorps. Das Husaren-Regi- 
ment Nr. 5(36. Infanterie-Division) in Kaltenborn hatte am 30. August 
früh vor den anrückenden russischen Massen ausweichen müssen. Der Gegner 
wandte sich von Kaltenborn nach Südosten und lief nun über Wallend orf 
auf die Sperrabteilungen der 35. Infanterie-Division zu. Bei Malgaofen 
fielen 1000 Mann, dabei ein General und 16 Geschütze, in die Hände des 
III. Bataillons des Infanterie-Regiments 21. Dessen I. Bataillon hatte 
inzwischen seit Tagesanbruch den Strom der fliehenden Russen bei Kann- 
wiesenH nach Süden abgewendet und dabei ebenfalls 1000 Gefangene 
und zwei Batterien erbeutet. Als dann hier der Kommandeur der 70. In¬ 
fanterie-Brigade, Generalmajor Schmidt v. Knobelsdorf, eintraf, ordnete 
er das Vorgehen gegen die nunmehr über Saddek auf Reuschwerder 
abziehenden Russen an. Daraufhin ergaben sich bei Saddek weitere russische 
Massen, so daß das pommersche Infanterie-Regiment von Borcke Nr. 21 
an diesem Tage im ganzen über 12400 Mann, dabei drei Generale, und 
69 Geschütze einbrachte. Nur unbedeutende russische Teile gelangten weiter 
nach Osten, wurden dort aber ebenfalls von deutschen Truppen abgefangen. 
Am Abend des 50. August befanden sich in dem großen Ein¬ 
schließungsring außer den Gefangenen nur noch Versprengte, die einzeln 
i) S. 216.
	        
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