Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

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Die Einkreisung der russischen Mitte am 28. August. 
licher Schanztätigkeit und teilweise großer Verpslegungsschwierigkeitsn so 
mitgenommen, daß der General ein Vorgehen zum Angriff zunächst 
für ausgeschlossen hielt und in diesem Sinne auch dem Generalkommando 
meldete. Er führte seine Truppen abends einer weiteren Weisung des 
Generalkommandos entsprechend in Ortsbiwaks 5km westlich seiner 
Stellung zurück. 
Im Abschnitt des Generalleutnants v. Morgen war die Verfolgung 
schon seit Mittag in vollem Gange. Nur gegenüber von Mühlen, an der 
für den russischen Rückzug empfindlichsten Stelle, war die an Artillerie 
schwache 70. Landwehr-Brigade bisher nicht vorwärts gekommen. Das 
Armee-Oberkommando drängte hier immer wieder. Der Angriff kam 
aber erst in Fluß, als die von der 37. Infanterie-Division bei Mühlen 
zurückgelassenen Teile (3 Bataillone und 3 Batterien) H eingesetzt wurden. 
Unter dem gleichzeitigen Drucke der Ersatz-Bataillone der Stellvertretenden 
69. Infanterie-Brigade von Norden wichen die Russen um 3° nachmittags 
nach Osten zurück. Eine große Zahl fiel in deutsche Gefangenschaft. In 
der Verfolgung erreichten die Landwehr- und Ersatztruppen des General¬ 
majors v. Unger bis zum Abend Ganshorn und Paulsgut. 
Bei der 3. Reserve-Division, die am 28. August ihren ersten 
größeren Kampf und vollen Sieg zu verzeichnen hatte, wollte General¬ 
leutnant v. Morgen den aus der großen Straße Hohenstein—Schwedrich 
abziehenden Russen zuvorkommen. Er setzte dazu ein Bataillon, drei Schwa¬ 
dronen und eine Batterie von Westen her aus Schwedrich—Kurken an und 
gab dasselbe Ziel auch der 5. Reserve-Infanterie-Brigade, während die 
6. Reserve-Infanterie-Brigade noch bei Hohenstein gebunden war. Als 
aber nach 6° abends ein neuer Befehl des Generalkommandos eintraf, 
nach dem die Division jetzt nicht mehr nach Osten aus Kurken, sondem 
nach Südosten auf Orlau vorgehen sollte, um dem nach der Meldung 
der 41. Infanterie-Division vor ihr noch standhaltenden Gegner den Rück¬ 
weg zu verlegen, wurde die 5. Reserve - Infanterie - Brigade westlich 
Kunchengut nach Süden abgedreht und erreichte abends die Gegend 
nördlich Waplitz. Inzwischen hatte auch die aus Schwedrich voraus- 
gesandte gemischte Abteilung in der Dunkelheit vor dem von den Russen 
gehaltenen Gute Nadrau kehrtmachen müssen. 
Während dieser Vorgänge war es bei Hohenstein zu Kämpfen gegen 
einen neuen Feind gekommen. 
Schon gegen Mittag, als die halbe Landwehr-Division Goltz noch
	        
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