Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

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Der Sieg über die Flügel der Narew-Armee. 
Die russische 4. Infanterie-Division hatte die Bedrohung ihrer West¬ 
flanke und ihres Rückens durch das deutsche I. Reservekorps wahrschein¬ 
lich schon seit den ersten Nachmittagsstunden empfunden. Gleichzeitig 
litt ihre gegen das deutsche XVII. Armeekorps stehende Front schwer 
unter dem vom Kommandeur der deutschen 36. Feldartillerie-Brigade, 
Generalmajor Hahndorff, einheitlich geleiteten Feuer von 88 deutschen 
Geschützen. So begannen die Russen östlich der Seen seit 4° nach¬ 
mittags vielleicht auch schon etwas früher, auf der ganzen Linie 
zurückzugehen. Der erst spät einsetzende Infanterieangriff der 36. In¬ 
fanterie-Division vom XVII. Armeekorps traf auf verlassene feindliche 
Stellungen. Daher fiel die Beute des Tages in erster Linie dem 
I. Reservekorps zu, das 1700 Gefangene, 8 Maschinengewehre und 
30 Geschütze einbrachte. Die Russen geben ihren Verlust aus 5300 Mann, 
18 Maschinengewehre, aber nur 16 Geschütze an. Unter dem Eindruck 
der Niederlage seiner 4. Infanterie - Division gab General Blago- 
wjeschtschenski den Marsch auf Allenstein aus und ging mit seinem 
ganzen Korps über Bischofsburg nach Süden zurück. Ob die 4. Ka¬ 
vallerie-Division am Kampfe beteiligt war, ist nicht sicher bekannt. 
In der Nacht zum 27. August lag das deutsche I. Reservekorps mit 
je einer Division bei Wartenburg und nördlich des Dadey-Sees, das 
XVII. Armeekorps mit beiden Divisionen nebeneinander östlich Groß- 
Bössau. Man freute sich des Sieges, hatte aber doch den Eindruck, datz 
der Gegner dem gegen ihn geplanten großen Schlage noch rechtzeitig 
ausgewichen sei, und rechnete daher für den 27. August auf erneuten 
ernsten Kampf gegen einen durch die weiter südlich gemeldeten Kräfte 
verstärkten Feind. Man bereitete sich daraus vor, eine ausgedehnte Stellung 
südlich Bischofsburg, die sich nach einer Fliegermeldung von Raschung 
(9 km südlich Bischofsburg) bis Sorquitten hinzog, angreifen zu müssen. 
General v. Mackensen wollte in der Front anpacken, während General¬ 
leutnant v. Below sich wieder gegen die Westslanke wandte. 
Beim Oberkommando der deutschen 8. Armee hatte inzwischen ein 
russischer Funkspruch den schon von der Festung Lötzen gemeldeten Vor¬ 
marsch des russischen II. Korps nördlich um den Mauer-See herum bestätigt. 
Das Korps sollte nach diesem Funkspruch der russischen Narew-Armee 
die Hand reichen. Teile von ihm waren am 26. August schon um 10° vor¬ 
mittags westlich des Sees im Marsch nach Süden beobachtet worden. 
*) Nach russischen Angaben erst um 5° nachmittags befohlen (gichowitsch im Sbornik, 
Heft 3, S. 132).
	        
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