Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

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Der Sieg über die Flügel der Narew-Armee. 
Sontag, verfügte über 10 Bataillone, 2 Schwadronen, 13 Batterien. 
Seine Truppen waren nach dem bis in die Dunkelheit fortgesetzten Angriff 
des Vortages kaum zur Ruhe gekommen. Am 27. August traten die 
Truppen um 4 "früh beiderseits der Straße Gardienen—Skottau wieder 
an. Weit und breit war kein Russe mehr zu finden. Wie es bei der 
37. Infanterie-Division stand, war nicht bekannt, im Rücken der eigenen 
Division aber schallte von Usdau Kanonendonner herüber. Generalmajor 
Sontag rechnete mit der Notwendigkeit, dort oder auch bei der. 37. Division 
helfen zu müssen. Er setzte daher die Vorwärtsbewegung zunächst nicht 
weiter fort und meldete hierüber dem Generalkommando, das mit dem 
Entschluß einverstanden war. 
Auch bei der 37. Infanterie-Division kam der Angriff nicht 
recht in Gang. Die Besorgnisse wegen eines russischen Durchbruchs 
bei Mühlen waren wieder in den Vordergrund getreten. Beim General¬ 
kommando aber war man, nach den Erfahrungen des Vortages, nicht 
ganz sicher, ob die 3. Reserve-Division den Befehl, nach Klein-Pötzdorf 
heranzurücken, auch ausführen werde. Es schien daher zunächst nicht 
angängig, die bisher bei Mühlen eingesetzten Teile der 37. Division und 
die zur Unterstützung ihres Angriffs bestimmte 70. Landwehr-Brigade 
dort wegzuziehen. Für den Angriff südlich des Sees standen der 37. Divi¬ 
sion aber, einschließlich der 20. Landwehr-Brigade, trotz der Abgabe von 
4 Bataillonen an die Abteilung Schmettau, auch so noch etwa 12 Bataillone 
und entsprechende Artillerie zur Verfügung. Der Divisionskommandeur, 
Generalleutnant v. Staabs, bestand jedoch mit Rücksicht auf die Lage bei 
Mühlen nur aus dem Angriff seiner südlichen, 75. Infanterie-Brigade. 
Der noch in der alten Verteidigungsstellung nördlich des Laubener Sees 
stehenden 73. Infanterie-Brigade gab er „zur Erwägung, ob nicht eine 
kühne Unternehmung aus Thymau sehr erfolgversprechend" sei. — Der 
Angriff der 75. Brigade verzögerte sich infolge verspäteter Befehls- 
Übermittlung. Die Brigade erreichte gegen 9° vormittags fast kampflos 
die Linie Konti-See—Seythen und nahm das Feuer gegen russische 
Stellungen bei Ianuschkau aus. Die 73. Brigade gelangte ohne Kampf 
nach Thymau. 
Tatsächlich hatten die 41. und 37. Infanterie - Division östlich des 
Kownatken-Sees bei Skottau und Ianuschkau nur die Reste der tags 
vorher geworfenen russischen 2. Infanterie-Division unter General¬ 
leutnant Mingin vor sich. Die russischen Truppen hatten keinerlei Kampf¬ 
kraft mehr: Die Skottauer Gruppe, 2. Brigade der Division, wurde durch 
das III. Bataillon des Deutsch Ordens-Regiments Nr. 152 (von der 
41. Infanterie-Division), das den Befehl zum Halten nicht bekommen
	        
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