Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

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Der Sieg über die Flügel der Narew-Armee. 
sassung des XX. Armeekorps an1). Die Hoffnung, einen wesentlichen 
Teil der russischen Narew-Armee am 27. August südlich Hohenstein in 
doppelter Umfassung westlich der Seen abzutun, fiel damit weg. Es 
kam nun alles auf den Erfolg bei Usdau und die Fortsetzung des Angriffs 
auf dem rechten Flügel des XX. Armeekorps an. 
b. Der Sieg des I. Armeekorps bei Usdau und die Rümpfe des XX. Armee¬ 
korps am 27. August. 
(Karte 6.) 
Die Nacht vom 26./27. August verlief völlig ruhig. Zu allen 
Verbänden waren Offiziere des Oberkommandos — in noch größerer 
Zahl als am Tage vorher — entsandt, um bessere Nachrichtenüber¬ 
mittlung zu gewährleisten. 
Der Angriff sollte ant 27. August um 4° vormittags beginnen. 
Der Oberbefehlshaber wollte der Entscheidung nahe sein und das 
Zusammenwirken des I. und XX. Armeekorps selbst beobachten und 
regeln. Er hatte dazu einen weithin Überblick gewährenden Gefechts¬ 
stand am Südende des Großen Damerau-Sees erkunden lassen. Unmittel¬ 
bar vor der Abfahrt dorthin meldete das I. Armeekorps, Usdau sei seit 
5° früh genommen, „Verfolgung allgemeine Richtung Neidenburg". Die 
5. Landwehr-Brigade habe den Befehl, gegen Soldau zu decken. Das 
entsprach durchaus den Hoffnungen und Absichten des Oberkommandos. 
General Ludendorff äußerte, „damit ist die Schlacht gewonnen". Die 
Freude war groß. Beim Eintreffen auf dem Gefechtsstande aber stellte 
sich heraus, daß die Meldung des I. Armeekorps, wie dieses inzwischen 
auch selbst erkannt hatte, aus einem Irrtum beruhtes. Generaloberst^) 
v. Hindenburg konnte von seinem Standpunkte aus selbst sehen, wie auch 
jetzt noch starkes deutsches Feuer von leichter und schwerer Artillerie aus 
dem hochgelegenen, nur 7 km entfernten Orte Usdau lag. 
General v. Francis hatte am 26. August abends schon vor Eintreffen 
des Armeebefehls seine Anordnungen für den Angriff gegeben. Sie 
deckten sich vollständig mit den Absichten des Armee-Oberkommandos: 
!) General Ludendorff und Oberstleutnant v. Bockelberg (damals im Generalstab 
des Oberkommandos) find der Ansicht, daß die vom Armeebefehl abweichenden Ma߬ 
nahmen des XX. Armeekorps dem Oberkommando erst am folgenden Tage, dem 
27. August, bekannt geworden feien. Generalmajor Hoffmann glaubt aber, daß die 
abweichende Auffassung schon am Abend des 26. August zur Sprache kam. 
3) Die Meldung stammte aus der Front der 1. Infanterie-Division, wo man das 
gerade genommene Meifchlitz mit Asdau verwechselt hatte. 
3) Inzwischen befördert.
	        
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