Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

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Der Sieg über die Flügel der Narew-Armee. 
Höhen westlich Meischlitz, mit ihrem Nordslügel die Gegend südlich Groß- 
Grieben erreicht. Ihr Grenadier-Regiment 1 war nach einem Vorstoß, 
den es von Norden her gegen diesen Ort geführt hatte, wieder nach Wansen 
zurückgegangen. — Der Gegner lag mit vorgeschobenen Abteilungen den 
Truppen des deutschen I. Armeekorps dicht gegenüber, seine Haupt- 
kräste schienen aber in der Linie Groß-Tauersee—Asdau eingegraben 
zu sein. 
Beim Generalkommando des XX. Armeekorps war man sich 
schon in der Nacht zum 26. August, nach dem Ferngespräch mit dem 
I. Armeekorps x),darüber klar geworden, daß der Angriff dort nicht so 
früh, wie vom Armee-Oberkommando befohlen, beginnen werde. Ein 
Befehl zum Vorgehen des eigenen rechten Flügels auf Groß-Grieben— 
Iankowitz wurde daher zunächst gar nicht gegeben. Man wartete ab. 
Damit mußte sich das Armee-Oberkommando angesichts der beim 
I. Armeekorps eingetretenen Verzögerung abfinden. 
Die Russen verhielten sich den ganzen Vormittag über ruhig. Es 
stellte sich aber immer deutlicher heraus, daß zwischen dem Gegner, der 
dem deutschen I. Armeekorps bei Asdau gegenüberstand, und dem West¬ 
flügel des vor dem XX. Armeekorps gemeldeten Feindes bei Iankowitz 
und Groß-Gardienen eine große Lücke war. Damit bot sich die Möglich¬ 
keit, den Angriff des XX. Armeekorps auch loszulassen, ohne das I. Armee¬ 
korps abzuwarten, und diesem dadurch seine Aufgabe zu erleichtern. Daher 
befahl General v. Hindenburg, sobald er um 1° mittags die Meldung 
von der Einnahme Groß-Koschlaus und Seebens durch das I. Armee¬ 
korps erhalten hatte, das XX. Armeekorps solle nunmehr „zum Angriff 
zwischen dem Großen Damerau-See und Mühlen-See über die ungefähre 
Linie Ganshorn^)—Thymau mit starkem rechten Flügel vorgehen". Eine 
unmittelbare Unterstützung des I. Armeekorps durch einen Teilvorstoß des 
XX. Armeekorps auf Asdau schien dem Oberkommando jetzt nicht mehr 
erforderlich. Wurde er später doch noch nötig, so konnte er aus der Gegend 
westlich Ganshorn um so wirksamer geführt werden. Während der rechte 
Flügel des XX. Armeekorps angriff, sollte der linke nördlich des Mühlen- 
Sees zunächst noch zurückgehalten werden, um später als Staffel 
zu folgen. 
Als dieser Armeebefehl beim XX. Armeekorps einging, lagen hier 
aber schon Meldungen vor, nach denen sich beiderseits des Mühlen- 
2) S. 149. 
2) Ganshorn südlich Gardienen, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Orte 
östlich Mühlen.
	        
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