Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

Die Befehle für den 25. August. 
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räumlich getrennt die 2. Infanterie-Division vom XXIII. Korps westlich 
Aeidenburg (dessen andere, die 3. Garde-Infanterie-Division, im Eintreffen 
bei Mlawa), nördlich Reidenburg das XV., bei Kurten das XIII. Korps. 
Solange das deutsche I. Armeekorps und die 5. Landwehr - Brigade 
nicht heran waren, würden 4y2 deutsche Divisionen, davon nur 2 aktive 
Divisionen und 1 Reserve-Division, den Ansturm von ? aktiven russischen 
Infanterie - Divisionen auszuhalten haben. Unter Berücksichtigung der 
Überlegenheit der russischen Infanterie - Divisionen über die deutschen 
-Reserve- und Landwehr-Verbände an Infanterie, Maschinengewehren und 
Artillerie war mit einem Kampfe gegen doppelte Übermacht zu rechnen. 
Die Sorgen des XX. Armeekorps, ob es solcher Überlegenheit gewachsen sei, 
waren daher nicht von der Hand zu weisen. Aber ein nochmaliges Aus¬ 
reichen war unmöglich; es blieb dann kein Raum für eine mehrtägige 
Entscheidungsschlacht. Die russische Rjemen-Armee kam inzwischen näher, 
die Vereinigung beider russischen Armeen war nicht mehr zu hindern. Die 
Entscheidung, die General Ludendorff dem Generalstabschef des XX. 
Armeekorps abends am Fernsprecher gab, lautete daher: „Das Korps 
muß sich in seiner Stellung bis zum letzten Mann halten"1). Den Bitten 
des Korps um rasche Unterstützung durch das I. Armeekorps sollte da¬ 
gegen, soweit irgend möglich, entsprochen werden. 
Die 5. Landwehr-Brigade wurde dem General v. Fran?ois 
unterstellt und sollte am 23. August bis 10° vormittags Lauten bürg erreichen. 
Die ausgeladenen Teile des I. Armeekorps sollten zur gleichen Zeit 
nordöstlich davon bei Wompiersk und Rybno eintreffen, um dem erwarteten 
russischen Angriff gegen General v. Scholtz in die Flanke zu stoßen. Für 
den 25. August früh sagte sich der Oberbefehlshaber zu einer Besprechung 
beim General v. Fran?ois an. 
Während so bei der Westgruppe der Beginn der Schlacht erwartet 
wurde, hatte sich bis zum 24. August abends auch im Osten die Lage 
zugespitzt. Die 1. Kavallerie-Division verschleierte nördlich Gerdauen 
den Abmarsch des XVII. Armeekorps, die Hauptreserve Königsberg 
deckte östlich Wehlau noch die Verladungen des I. Armeekorps. Inzwischen 
hatten das I. Reservekorps und das XVII. Armeekorps im Marsch 
nach Westen die Gegend südöstlich Bartenstein und die Alle bei Fried- 
land—Allenburg erreicht. Von Lötzen her war die 6. Landwehr- 
Brigade bis Rastenburg gelangt. 
Gegen die auf Allenstein angesetzte deutsche Ostgruppe schien sich 
1) Stephani, S. 16.
	        
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