Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

Zweites Rapitel. 
Der Aufmarsch zur Schlacht. 
I. In Erwartung des russischen Angriffs. 
(Karte 5 und Skizze 6, S. 132.) 
Am 24. August wurde das Oberkommando der deutschen 8. Armee 
von Marienburg hinter den sich bildenden Angrisfsslügel der Armee 
nach Riesenburg vorverlegt. Der Oberbefehlshaber traf gegen Mittag 
mit seinem engeren Stabe zu einer Besprechung beim Generalkommando 
des XX. Armeekorps in Tannenberg ein. 
, General v. Scholtz und sein Generalstabsches, Oberst Hell, hatten 
damals noch nicht das klare Bild von den Hergängen bei der 37. In¬ 
fanterie-Division, wie es heute nach Kenntnis der Gegenseite vorliegt. 
Beim Generalkommando stand man vielmehr, ebenso wie bei der Division 
selbst, vorwiegend unter dem Eindrücke des schwierigen nächtlichen Rück¬ 
zuges vor einem übermächtigen Feinde und sah die Lage ernst an. Wenn 
auch augenblicklich keine unmittelbare Bedrohung der Ostslanke des Korps 
mehr bestand, so war nach den vorliegenden Nachrichten doch für den 
25. August mit einem Herumgreifen des Gegners über Schwedrich auf 
Hohenstein zu rechnen. Diese Aussicht hatte beim General v. Scholtz 
den Entschluß reisen lassen, den linken Flügel des Korps noch mehr zu. 
versagen, indem er die Stellung der 41. und 37. Infanterie-Division in 
die Linie Gilgenburg—Mühlen zurücknahm. Gleichzeitig wollte er die 
3. Reserve-Division nach Königlich Lichteinen an den linken Flügel 
heranziehen. Dann mußten die Russen zum Angriff noch weiter ausholen 
und der anrückenden deutschen Ostgruppe den Rücken zuwenden. Deren 
Eingreifen war aber doch noch keineswegs sicher und jedenfalls erst nach 
mehreren Tagen zu erwarten. Es kam alles daraus an, daß das XX. Armee¬ 
korps sich zunächst noch einige Zeit allein gegen die Übermacht hielt; 
es war, wie General Ludendorff es ausdrückte, der „umbrandete Fels". 
So entschied General v. Hindenburg, daß die 3. Reserve-Division noch 
nicht so nahe herangezogen werden solle, sondern mehr abgesetzt, zu¬ 
nächst bei Hohenstein und nördlich zu bleiben habe. Im übrigen stimmte 
er den Absichten des Generals v. Scholtz zu. Er rechnete damit, 
daß sich das XX. Armeekorps in der nunmehr gewählten Stellung
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.