Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

Der Vormarsch der Narew-Armee am 23. August. 
125 
Truppen waren schon jetzt ermüdet und ungenügend verpflegt H. 
Bewegungen und Nachschub, Befehls- und Nachrichtenübermittlung 
waren in dem wegearmen Grenzgebiet besonders auf dem rechten 
Flügel schwierig. Im Vormarschraume der Armee führte östlich 
Chorshele nur eine einzige Straße, bei Myschinjez, über die Grenze, die 
einzige Eisenbahn lag aus dem äußersten linken Flügel, und hier gingen 
auch die einzigen Drahtleitungen nach Deutschland hinein. Das muhte 
sich für die Verständigung des Armee-Oberkommandos mit den General¬ 
kommandos und dieser untereinander bei der großen Frontbreite besonders 
fühlbar machen. 
Für den 23. August hatte General Samsonow nur der Mitte seiner 
Armee den Weitermarsch besohlen: das VI. Korps und die 4. Kavallerie- 
Division sollten, aus nicht bekanntem Grunde, bei Ortelsburg, das I. Korps 
bei Soldau bleiben, die 6. und 15. Kavallerie-Division aus dem West¬ 
flügel weiter aufklären und die Bahn Allenstein—Deutsch-Eylau unter¬ 
brechen. Zwischen den stehenbleibenden Flügelkorps hatte das noch einen 
Tagemarsch zurück befindliche XIII. Korps gegen die Front Iedwabno— 
Omulefofen, das XV. auf Lykusen—Seelesen, die 2. Infanterie-Division 
vom XXIII. Korps bis Kos lau vorzurücken. Dahinter sollte dessen 
andere, die 3. Garde-Insanterie-Division mit der Bahn Mlawa und 
Ijechanow erreichen. Die 1. Schützen-Brigade war noch in Nowo» 
georgiewsk. 
Der Vormarsch führte am 23. August beim XV. Korps zum Zu¬ 
sammenstoß mit dem Gegner. Der Kommandierende General, General 
Martos, hatte sein Korps erst am Nachmittag dieses Tages aus der Linie 
Grünfließ—Neidenburg—Pilgramsdorf in vier Kolonnen von Brigade¬ 
stärke antreten lassen. Rechts sollte die 8. Infanterie-Division über Orlau 
und Lahna vorgehend, Bolleinen und Bujaken erreichen, links hatte die 
6. Infanterie-Division Frankenau und Skottau zum Ziel. 
4. Das Gefecht des XX. Armeekorps bei Lahna und (Drlau 
am Abend des 23. August. 
(Skizze 5, S. 124.) 
Die Truppen des Generals v. Scholtz standen, nach achttägigen, 
überaus anstrengenden Hin- und Hermärschen längs der Grenze, seit 
dem 22. August in Erwartung des russischen Vormarsches zur Abwehr 
bereit: auf dem Westflügel, südlich Gilgenburg, die Festungstruppen des 
*) Zichowitsch im Sbornik, Heft 3, S. 114 ff.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.