Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

Erstes Rapitel. 
Die ersten Maßnahmen des neuen Oberkommandos. 
Das Eefecht bei Eahna und Drlau. 
1. Im Großen Hauptquartier und auf der Fahrt zur Front. 
(Karte 4.) 
Am 21. August abends hatte Generaloberst v. Moltke einen Offizier 
im Kraftwagen von Coblenz zum Oberkommando der 2. Armee geschickt, 
um den Generalmajor Ludendorss, den Oberquartiermeister dieser 
Armee, ins Große Hauptquartier zu holen. General Ludendorff war 
dem Generalobersten v. Moltke genau bekannt, denn er war unter 
ihm bis Frühjahr 1913, neun Jahre hindurch, im Großen General- 
stabe in der Aufmarschabteilung, zuletzt als deren Chef, tätig gewesen. 
Im Kriege war ihm durch die Verwendung als Oberquartiermeister 
der 2. Armee zunächst eine weniger einflußreiche Stellung zugewiesen 
worden. Im Auftrage seines Oberbefehlshabers hatte er aber dem Hand¬ 
streich auf Lüttich beigewohnt und, als alles in Frage stand, entscheidend 
eingegriffen. Seinem persönlichen Mut und unbeugsamen Willen war 
dann der Fall der Festung in erster Linie zu danken gewesen. Diese Tat 
hatte durch den Orden pour le merite ihre äußere Anerkennung gefunden. 
Generaloberst v. Moltke kündigte dem General Ludendorff seine 
neue Aufgabe brieflich an: „Sie werden vor eine schwere Aufgabe ge¬ 
stellt, vielleicht noch schwerer als die Erstürmung Lüttichs. Ich weiß 
keinen anderen Mann, zu dem ich so unbedingtes Vertrauen hätte, wie 
zu Ihnen. Vielleicht retten Sie im Osten noch die Lage . . . ." 
Am 22. August um 6° abends traf General Ludendorff in Co¬ 
blenz ein. 
Generaloberst v. Moltke hatte inzwischen durch unmittelbare 
Anfragen bei den Kommandierenden Generalen der 8. Armee nähere 
Nachrichten über die Lage in Ostpreußen eingezogen. Die besonderen 
Umstände rechtfertigten diese ungewöhnliche Maßnahme. Besonders 
wichtig schien es, die Ansicht des XX. Armeekorps zu erfahren, das
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.