Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

Lage und Absichten der Russen am 19. August. 
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Kattenau. Vom III. Korps kam die 25. Infanterie-Division beiderseits 
der Eisenbahn bis westlich Szirgupönen, die 27., die noch unter den Folgen 
ihrer Niederlage vom 17. August litt, nur bis Warschlegen (östlich Grün- 
weitschen). Vom IV. Korps erreichte die 40. Infanterie-Division mit 
drei Regimentern die Gegend von Soginten. — Von diesen Kräften 
räumlich getrennt erreichten: ein Regiment der 40. Infanterie-Division 
den Westrand der Romintenschen Heide, die 30. Infanterie-Division und 
die dem IV. Korps unterstellte 5. Schützen-Brigade Goldap und Groß- 
Wronken, die 1. Kavallerie-Division Gollubien. — Das der Narew-Armee 
unterstehende, gegen Lötzen durch schwere Artillerie verstärkte II. Korps 
blieb am 19. August bei Lyck stehen. 
Die Auffassung des deutschen Armee-Oberkommandos, daß der Gegner 
durch die Nomintensche Heide in zwei Gruppen getrennt sei, war also 
im großen und ganzen zutreffend, nur war die Südgruppe schwächer 
als deutscherseits angenommen. 
Für den 20. August befahl General v. Rennenkamps seiner Armee, 
mit Rücksicht auf die Ermüdung der Truppen und die Regelung des Nach¬ 
schubs nur so weit vorzurücken, als dies ohne ernsten Kamps möglich sei. — 
Die Entscheidung über Ort und Zeit des Kampfes hing aber nicht mehr 
vom russischen Oberbefehlshaber ab. Der deutsche Führer hatte die 
Initiative an sich gerissen. An der Front war es inzwischen schon zu Zu¬ 
sammenstößen gekommen. 
Z. Die Kämpfe des I. Armeekorps. 
(Karte 2.) 
Gegen Mittag des 19. August hatte der Kommandeur der 2. Land¬ 
wehr-Brigade, Oberst Freiherr v. Lupin, dem Befehle des Armee- 
Oberkommandos entsprechend, seine bei Kraupischken verfügbaren Kräfte 
(2 Bataillone, 2 Batterien) auf Mallwischken vorgehen lassen. Die kleine 
Abteilung stieß schon bei Kauschen aus das russische Kavalleriekorps. 
Ss kam zum Kampf. Da der Brigade jegliche Munitionskolonnen 
fehlten, trat nachmittags Munitionsmangel ein. Die Abteilung mußte 
trotz aller Tapferkeit vor der Übermacht unter erheblichen Verlusten 
(II. Bataillon Landwehr-Regiments 4 verlor allem 13 Offiziere, 
219 Mann) hinter die Inster zurückgehen. Inzwischen eilte, vom 
General v. Francois zu Hilfe gesandt, die deutsche 1. Kavallerie- 
Division durch den Eichwälder Forst heran. Sie nahm den Gegner 
abends mit ihrer Artillerie überraschend so wirksam unter Feuer, daß er 
7 Geschütze liegen ließ und in der Dunkelheit nach Osten verschwand. 
Die Landwehr-Brigade hatte davon keinen Nutzen mehr. Unter den«
	        
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