Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

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Die Schlacht bei Gumbinnen. 
die Linie Walterkehmen—Perkallen—Plicken anzutreten. So, wie man 
die Lage ansah, mußte dieser Vormarsch den Teil des Gegners, der dem 
I. Armeekorps bei Augstupönen gegenüberstand, aus wirksamster Rich¬ 
tung treffen. Das XVII. Armeekorps erschien stark genug, um hier die 
Entscheidung zu bringen. Alle übrigen Kräfte wurden daher zum Schutz 
der Flanke dieses Armeekorps ausgeschieden: Das I. Reservekorps sollte 
gegen den Goldaper Feind decken, dessen Ansang nachmittags schon bei 
Kleszowen angenommen wurde. Die 3.. Reserve-Division sollte zunächst 
nur bis Kutten (20 km nordöstlich Lohen) vorrücken. Aus eine Mitwirkung 
der 6. Landwehr-Brigade verzichtete man; sie sollte auch weiterhin die 
Seenengen verteidigen. 
2, Der Vormarsch der russischen Njemen-Armee 
am 18. und J9. Augusts. 
(Skizze 4, S. 80, und Karte 2.) 
Die Russen hatten den Abzug der Deutschen von Stallupönen schon 
in der Nacht zum 18. August erkannt. Eine unmittelbare Verfolgung 
unterblieb aber; man befahl den Vormarsch erst für 8° vormittags, 
teilweise auch für eine noch spätere Stunde^). Doch nur der Nordflügel 
der Armee erreichte die für diesen Tag gesteckten Fiele: das Kavallerie¬ 
korps des Chans Hussein Mallwischken, dahinter die 28. Infanterie- 
Division Küssen. Bei allen Truppen aber, die am Tage vorher bei 
Stallupönen im Gefecht gestanden hatten, machten sich die Nach¬ 
wirkungen des Kampfes derart fühlbar, daß sie über die Bahnlinie 
Pillkallen—Stallupönen—Pillupönen nur wenig hinaus kamen. Der 
am Kampfe nicht beteiligte Südslügel (IV. Korps mit 5. Schützen- 
Brigade und 1. Kavallerie-Division) blieb sogar ganz stehen, vermutlich, 
mn in sich aufzuschließen. 
Am 19. August setzte die Armee den Vormarsch auf der ganzen 
Front fort: Das Kavalleriekorps wandte sich nordwestlich gegen Krau- 
pischken, hinter ihm rückte die 1. selbständige Kavallerie-Brigade von 
Schillehnen heran. Vom XX. Korps rückte die 28. Infanterie-Division 
nur ein kurzes Stück nach Westen und Südwesten vor, bis sie mit den 
Truppen der 1. deutschen Infanterie-Division in Fühlung kam. Alle 
übrigen Teile der Armee rückten einen vollen Tagemarsch westwärts: 
Die 29. Infanterie-Division vom XX. Korps gelangte bis westlich 
*) Anschluß an S. 69. 
2) Tatsächlich sollen die Russen erst nach 2° nachmittags angetreten sein (Strate¬ 
gischer Überblick I, S. 73).
	        
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