Volltext: Traunviertel mit Salzkammergut und Hausruckviertel (2 / 1938)

Südlich der Donau, heute im Bereiche der Stadt Linz, 
lag die herrschaftliche Brauerei Lustenfelden, zur Herr¬ 
schaft Steyregg gehörig, heute als Lustenau nach Linz 
einverleibt. Die Nachfolgerin dieser Brauerei, die heutige 
Poschacher Brau A. G., hat sich zur größten Bierbrauerei 
des Landes heute entwickelt, sie verdient darum besondere 
Berücksichtigung. 
Herrschaft Lustenfelden — nachmals 
Poschacher Brau A. G. Die älteste Nachricht 
stammt aus den Contractzetteln von 1728 (Nr. 489); der 
Braumeister Mathias Kresswang versteuerte damals bei 
einem Bierausstoß von 3000 Eimern 150 fl. Bieraufschlag. 
Im Jahre 1795/97 erzeugte die Herrschaft 4281 Eimer 
(— 2399 hl) und zahlte 1443 fl. 27 kr. Bieraufschlag. Sie 
war eine von den 26 Dominikalbrauereien, welche zur 
Biereinfuhr nach Linz befugt waren. 
Um 1854 war Mathias Radler Eigentümer, der sie am 
6. Oktober 1854 an Josef Poschacher verkaufte. Dieser 
baute die Brauerei aus und brachte sie auf etwa 40 000 hl. 
1885 ging sie nach seinem Tode auf die minderjährigen 
Kinder, Josef und Paula Poschacher, über, für welche 
der Vormund, Julius Geyer, das Unternehmen mit großem 
Erfolge bis 1900 führte; unter seiner Führung wurde die 
erste Kühlanlage aufgestellt. Die Erzeugung stieg auf 
100 000 hl. 1880 wurde das heutige Sudhaus erbaut, 
1900 übernahm Josef Poschacher d. J. gemeinsam mit 
seinem Schwager Robert Weingärtner die Führung des 
Unternehmens. 
Am 1. Oktober 1904 wurde dasselbe unter Mitwirkung 
des Linzer Rechtsanwaltes Dr. Karl Beurle und der 
Brüder Caspar und Martin Bartenstein in die „Poschaeher- 
Brauerei A. G.“ in Linz, die mit 1. Januar 1905 ihre 
Tätigkeit begann, umgewandelt. Der Kaufpreis betrug 
3 330 000 K. 
An der Spitze des Unternehmens standen während 
seines Bestandes als Aktiengesellschaft Robert Wein¬ 
gärtner als Präsident, Martin Bartenstein als Vize¬ 
präsident und Josef Piesslinger als Verwaltungsrat, die 
auch nach dem Umtausch der Aktien gegen Braubank- 
Aktien (1921) und nach der am 1. Januar 1925 erfolgten 
Fusionierung mit der Österreichischen Brau A. G. die 
Leitung der Brauerei beibehielten. 
Die Aktiengesellschaft erzeugte 1913: 132 731 hl; 1925: 
343 300 hl. Der ursprüngliche Kundenkreis wurde teils 
durch Aufnahme, teils durch Kauf von einer großen Zahl 
von alten Brauereien erweitert; es waren dies: 
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