Conventkammer des Stiftes bestimmt. Diese Einkünfte
werden im gleichen Urbar mit 11 carr. minus 8 uriiis
(= 322 Eimer) (servicium cerv., Nr. 54—70 unter Punkt 29,
Schiffmann 37, 2. T., S. 181/82).
Eine eigentümliche Abgabe stellt neben dem Bierdienst
die Lieferung von „Stadlmaltz“ an das Stift dar. Schon
das Urbar von 1299 kennt nur mehr Geldsätze für diese
Abgaben. Das Stadlmaltz wurde vom Maierhof jedes
Amtes (servicium curie) am Tage Epiphania (— 6. Jänner)
alljährlich in der Höhe von 5—10 Schillingen (sol. den.)
geleistet (Schiffmann 37, 2. T., S. 101 ff.). In den Ur¬
baren D von 1476 und E von 1468 wird das gesamte
Stadlmaltz zumeist mit 10 sol. den. von jedem Amte ab¬
gelöst. Die frühe Ablöse dieses Stadlmaltzes durch Geld
(vor 1299) deutet auf das hohe Alter der Abgabe hin, es
wurde in gedörrtem Zustande an die Stadln (Korn¬
speicher) eingeliefert. Wahrscheinlich befand sich im
Stifte selbst eine Brauerei, die dieses Stadlmaltz weiter
verarbeitete.
Nach Achleuthner findet sich im Urbar des Stiftes von
1699 auch keine Spur eines Bierdienstes mehr (Achleuth¬
ner 52, S. XXXVII, Anm. l).
Wenn auch in den 16 Ämtern von Kremsmünster von
einem Hopfenbau um 1299 keine Erwähnung getan wird,
so ist doch sehr wahrscheinlich, daß bereits damals das
Hopfen des Bieres geübt wurde, denn in dem gleichen
Urbar von 1299 hebt das Stift von seinen Besitzungen
im Lande Kärnten eine Hopfenabgabe ein (Schiffmann 37,
2.T., S. 169/70).
Jedenfalls ergibt eine Übersicht über den Bierdienst
im Stifte Kremsmünster, daß dieser schon 1150 eine alt-
eingeführte Abgabe und um 1299 auf alle 16 Ämter aus¬
gedehnt war.
B. Brauhaus der Marktkomm u n e.
Weyer. In den Contractzetteln von 1728 (Nr. 499)
bezahlten Tobias Jungmayr und Adalbert Rittperger, Hof¬
richter, 25 fl. Bieraufschlag für 500 Eimer Bier. Wahr¬
scheinlich war das Marktbräuhaus damals weiter ver¬
pachtet.. Nach 1795/97 (Nr. 120) erzeugt die Marktgemeinde
912 Eimer Bier; Aufschlag: 800 fl. 25 kr. Gründung und
Auflösung dieser Braukommune derzeit unbekannt.
C. Geistliche Herrschaften.
Gärst en, Stift. Brauerei später frei eigentümlich.
Im Bräuerverzeichnis von 1795/97 (Nr. 116) bezahlt die
Herrschaft 86 fl. 24 kr. für 603 Eimer Bier.
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