Volltext: Traunviertel mit Salzkammergut und Hausruckviertel (2 / 1938)

im Jahre 1927/28 seinen Besitz an die Gösser Brauerei in 
Steiermark. Sie erzeugte in diesem Jahre noch 9 424 hl 
Bier und ist seither stillgelegt. 
Lambach: In dem Markte Lambach stand die 
Hauptlade der Bierbrauer für das Hausruck viertel. 
Die bisher älteste Nachricht über dieses Handwerk in 
Lambach ist eine Einlage in den Landschaftsakten, 
Schub. Bd. 823 C VIII 9 (L. A. Linz), die besagt (24): 
,,Extract aus der bürgerlichen Piehrpreuer zu Lambach 
im Hausruck-Viertl des Erzherzogthumbs Oesterreich ob 
der Enns von Ferdinando dem andern, von Gottes Gnaden 
Erwöhlten Röm. Kayser x. undterm dato Wienn den 
26. May anno 1629 allergnädigst erthailten Handtwerckhs- 
ordnung, welche darauf von Leopoldo von Gottes Gnaden 
erwehlten Jetzig Regimentes Kayser in Wienn den 
28. Aprilis anno 1668 allergnädigst confirmirt worden“, 
folgt Inhalt der Handwerksordnung. Daraus entnehmen 
wir: Die Handwerksordnung und Hauptlade von Lambach 
stammt aus dem Jahre 1629 und zeigt in 32 Punkten wört¬ 
liche Übereinstimmung mit der Handwerkordnung zu 
Enns aus 1720. Die Zunft geht sicher vor die Zeit von 
1629 zurück. 
Laut Befehl der Landeshauptmannschaft vom 2. Sep¬ 
tember 1677 mußte „ein Gesambtes Handwerckh der Plihr- 
preu im Hausruckviertel der Hauptladt zu Lambach“ sein 
Gutachten abgeben zu dem Gesuch der Bierbräuer von 
Oberneukirchen i. M., welche seit 1672 für das schaum- 
burgisch-starhembergische Gebiet um Eferding und im 
Mühlviertel eine selbständige Lade und Handwerks¬ 
ordnung verlangten mit dem Ziele, daß alle Bierbrauer 
der Grafschaft sich nach Oberneukirchen ein verleiben 
sollten. (Siehe I. Teil, S. 60, Jahrbuch 1937.) Die Lambacher 
gaben in der Erwiderung zu bedenken: 1. ,.Die Brauer von 
Eferding gehören bereits zur Hauptlade in Lambach. 
2. Es können dann andere Grafschaften dasselbe ver¬ 
langen in den anderen Vierteln des Landes. 3. Die bis¬ 
herigen Rechte und Freiheiten der Laden würden dadurch 
verkürzt. 4. Auch hätten die bisherigen 6 uralten 
Brauer zu Lambach nur die halbe Zeit des Jahres zu 
arbeiten, außerdem soll bei der Stadt Gmunden ein neues 
Preuhaus errichtet werden, wogegen sie sich geeigneten 
orths beclagen müssen; sie bitten darum um Ablehnung“, 
Sie schließen dazu einen „Extract der Handwercklis- 
ordnung“ an und beweisen Punkt für Punkt die etwaigen 
Schäden für ihre Freiheiten. 
Diese Handwerksordnung hat 32 Punkte, ist confir- 
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