Vermutungen über Aufmarsch der Engländer und Belgier.
69
Lüttich—Namur. Anderseits wurde es nicht für ausgeschlossen gehalten,
daß die Feldarmee, unter Verzicht auf länger dauerndes Halten des Maas¬
abschnitts und überhaupt auf entscheidende Kämpfe im freien Felde, be¬
strebt sein würde, sich die Rückzugsmöglichkeit in die große Lagerfestung
Antwerpen offen zu halten und daher ihre Hauptkräste von vornherein
weiter rückwärts im Innern des Landes versammeln würde.
Vomdeutschen Feldheer*) sollten nach den Aufmarschanweisungen
zunächst im Westen ausmarschieren:
23 aktive Armeekorps^),
11 Reservekorps b),
10 Kavallerie-Divisionen *) und
17V2 Landwehr-Brigaden,
insgesamt: 950 Bataillone,
498 Eskadrons,
744 Feld- und
129 schwere Batterien
in einer Gesamtstärke von rund 1600000 Mann.
Gegliedert in vier der Obersten Heeresleitung unmittelbar unterstehende
Kavalleriekorps5), sieben Armeen und die Deckungstruppen am Oberrhein
(dreieinhalb Landwehr-Brigaden) hatten diese Feldtruppen ihren Auf¬
marsch in der allgemeinen Linie Creseld—Aachen—Luxemburg—Metz-
Schweizer Grenze zu vollziehen, und zwar:
Die 1. Armee (II., III., IV. Armeekorps, III. und IV. Reserve¬
korps, 10., 11. und 27. Landwehr-Brigade) westlich der Nheinstrecke Duis¬
burg—Hitdorf im Raume um Creseld—Erkelenz—Jülich—Bergheim,
die 2. Armee (Gardekorps,Garde-Reservekorps, VII., IX.,X.Armee¬
korps, VII. und X. Reservekorps, 25. und 29. Landwehr-Brigade)
im Raume um Düren—Aachen—Eupen—Malmedy—Blankenheim,
die 3. Armee (XI., XII., XIX. Armeekorps, XII. Reservekorps,
47. Landwehr-Brigade) in der Eifel im Raume um Prüm—St. Bith—
Reuerburg—Wittlich,
’) Kriegsgliederung s. Anlage 1.
8) Gardekorps, Garde-Reservekorps, II. bis XVI., XVIII., XIX., XXI. und I. bis
III. bayerisches Armeekorps.
3) IH. bis VIII., X., XII., XIV., XVIII. und I. bayerisches Reservekorps.
4) Garde-, 2. bis 9. und bayerische Kavallerie-Division.
5) unter der Bezeichnung „Höhere Kavallerie-Kommandeure".