Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Gegenangriff der Armee de Lorraine bei Etain am 24. August. 
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muhte die französische Division gegen 7° abends unter schweren Verlusten 
aufAmel— Senon zurückweichen. Am späten Abend drangen bayerische 
Truppen auch in diese Orte ein1). Fast in Auflösung fluteten die Reste der 
Division in die westlich gelegenen Wälder zurück. Die 54. Reserve-Division 
hatte, auf Rechicourt vorgehend, sich dem Gegenstoß des VI. Korps anschließen 
wollen, aber in dem heftigen feindlichen Artillerieseuer kein Gelände ge¬ 
winnen können und war bald wieder zurückgegangen. Trotz eines gegen 
§30 abends der Division zugegangenen Armeebefehls zur Wiedereroberung 
von Spincvurt rückte die Division auf Anordnung ihres Führers auf Loison 
und Billy ab. Südöstlich Etain erreichten die 75. und 72. Reserve-Division 
gegen 3°nachmittags mit ihren Ansängen die Orne zwischen Olley und Etain. 
Sie entwickelten sich zumAngriss auf bayerische Truppen, die die Höhen nörd¬ 
lich des Abschnittes besetzthielten. DerAngrisfmißlangjedoch. AusBesehldes 
Generals Durand gingen die Truppen am Abend auf das Südufer zurück. 
General Maunoury ordnete für den 25. August Erneuerung des 
Angriffs an. Die 56. und 55. Reserve-Division sollten auf dem rechten 
Flügel der 75. eingreifen. Die der Armee de Lorraine unterstellte 7. Ka¬ 
vallerie-Division erhielt Befehl, bei Conflans den rechten Flügel zu decken. 
General Ruffey hatte um 835 abends an die Heeresleitung berichtet, 
daß er mit der 3. Armee seit dem Morgen im Kamps stände. Das 
VI. Korps hätte die Linie Muzeray—Pillon besetzt, das V. und IV. hielten 
den Othain-Abschnitt. Die Armee de Lorraine griffe in Verbindung mit 
dem VI. Korps an, das V. und IV. Korps würden sich der Offensive an¬ 
schließen. Fm Augenblick schritte der Angriff günstig fort. Diese An¬ 
gaben lassen sich zum Teil mit den bei Abgang der Meldung vorliegenden 
tatsächlichen Verhältnissen nicht in Einklang bringen. Die französische Z. Ar¬ 
mee hatte nur mit einer einzigen Division am rechten Flügel angegriffen, 
und hier war der Vorstoß ebenso wie bei der Armee de Lorraine mißglückt. 
Nach den seit dem 22. August fast ununterbrochen andauernden Kämpfen 
war die 3. Armee gar nicht mehr in der Lage, selbst einen Gegenangriff 
durchzuführen; sie setzte ihre Hoffnung nur noch auf ein baldiges Vor¬ 
gehen der Armee de Lorraine. 
Die Befehle der 3. Armee für den 25. August, die in den bisher er¬ 
schienenen französischen Quellen nicht aufzufinden sind, hatten sich vermutlich 
darauf beschränkt, daß die Korps ihre Stellungen halten sollten. Die sich am 
25.Au.gust von früh an entspinnenden Kämpfe zeigten aber, daß die Wider¬ 
standskraft der französischen Armee, besonders auf dem linken Flügel, nur 
noch gering war. Das auf dem westlichen Othain-User und in einem vor- 
') S. 552. 
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