Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

26. August: Die Franzosen vor der 5. Armee im Rückzüge. 
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Zweifellos hatte General Schmidt v. Knobelsdorf recht, wenn er den 
Vorgängen auf dem linken Armeeflügel, so kritisch sie vorübergehend auch 
gewesen waren, zu diesem Zeitpunkt keine allzu ernste Bedeutung mehr 
beimah. Schon die Ereignisse des nächsten Tages sollten dies lehren. In 
der Frühe des 26. August wurde der Gegner fast aus der ganzen Front — 
auch vor dem linken Armeeflügel — im Rückzug gemeldet. Mit dem 
Abschluß der viertägigen, fast ununterbrochenen schweren Kämpfe hatte 
die 5. Armee ihre erste Aufgabe, Sicherung der großen Schwenkung der 
deutschen Hauptkräfte im Anschluß an die Festungen Diedenhosen und 
Meß, im wesentlichen erfüllt, wenngleich das besondere Ziel, das sich im 
Lause der Angrifsshandlung herausgebildet hatte, das Abdrängen des 
Gegners von Verdun in nordwestlicher Richtung, nicht erreicht war. 
Durch den unerwarteten Verlaus der Dinge hatte die 5. Armee entgegen 
der ursprünglichen Absicht der Führung eine neue, nach Südwesten 
gegen Verdun gerichtete Front gewonnen. Sie stand in der Nacht zum 
26. August in der allgemeinen Linie Marville—Spincourt—Landres. 
Als wesentliche Erleichterung der Lage im Rücken der Armee wurde der 
Fall der Festung Longwy am 26. August empfunden. Bis zum Mittag 
dieses Tages waren die Angriffsvorbereitungen so weit gediehen, daß 
Generalleutnant Kaempsser den Sturm für den nächsten Morgen hatte 
in Aussicht nehmen können. Hierzu kam es jedoch nicht mehr, da der 
Kommandant mittags die Übergabe der Festung anbot und in die be¬ 
dingungslose Kapitulation einwilligte, die 4° nachmittags vollzogen 
wurde. Mit ihr sielen 29 Offiziere, 3146 Mann, 50 Geschütze und große 
Mengen Kriegsmaterial in die Hände der Angriffsgruppe Kaempffer, 
die am 27. August ausgelöst wurde. 
Die nächste Ausgabe der Armee lag klar vor Augen: Verfolgung 
des geschlagenen Feindes an die Maas und Überwindung dieses starken 
Flußabschnittes unter Sicherung gegen die Festung Verdun. Die Lösung 
mußte im engen Zusammenwirken mit der 4. Armee gesucht werden.
	        
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