Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Die Kämpfe der deutschen Mitte bis zum 25. August. 
Das Generalkommando des V. Armeekorps erhielt um 730 abends 
zunächst nur eine kurze Mitteilung durch den Fernsprecher, daß es zur 
Unterstützung des mit dem rechten Flügel aus Charency angesetzten XIII. 
Armeekorps mit einer Division aus Torgny, mit der anderen gegen Mont- 
medy, aber nicht über den Abschnitt Meix devant Virton—Dampicourt 
(westlich Virton) vorgehen sollte. Da Torgny nach Ansicht des General¬ 
kommandos im Feuerbereich von Montmedy lag, wurde die Weisung vom 
Armee-Oberkommando dahin erläutert, daß das Korps südlich um Mont- 
medy herumgehen sollte. Dann brach die Fernsprechverständigung ab, 
das Generalkommando mußte nach eigenem Ermessen handeln. Es ent¬ 
schloß sich nach Vereinbarung mit dem XIII. Armeekorps, in einer Kolonne 
über Latour nach Gegend Charency vorzugehen. 
Die vordere Division, die 10. Fnsanterie-Division, trat am 24. August 
infolge Verzögerung in der Befehlsübermittelung erst um 930 vormittags 
an und erreichte mit ihrem Ansang La Malmaison (östlich Allondrelle) 
um 215 nachmittags. Hier wurde eine zweistündige Rast an der Marsch¬ 
straße eingelegt. Roch vor der Vorhut war der Kommandierende General 
selbst in Malmaison angelangt, das von schwachen Truppen des XIII. 
Armeekorps bereits am Abend zuvor besetzt worden war. Hier erreichte 
ihn ein Armeebefehl, der volle Klarheit über die dem V. Armeekorps 
zugedachte Aufgabe brachte. Es sollte den linken Flügel der Franzosen 
umfassen. Als besonders wichtig wurde bezeichnet, daß das Korps neben 
flankierender Unterstützung des XIII. Armeekorps „tunlichst energischen 
der allgemeinen Richtung aus Jametz vordringe; es würde das für die 
endgültige Entscheidung von Bedeutung sein. Fm Sinne dieses Ge¬ 
dankens hatte sich Kronprinz Wilhelm gleichzeitig an die benachbarte 
4. Armee mit dem Ersuchen um flankierende Einwirkung des VI. Armee¬ 
korps gegen die Linie Stenay—-Montmedy gewandt^). General v. Strang 
versah sofort die 10. Infanterie-Division mit entsprechender Weisung. 
Es gelang ihr jedoch nur, durch ihre vorderste Brigade am Abend den Feind 
aus Charency zu vertreiben und bis auf die Höhen westlich und südwestlich 
davon vorzudringen. Die Masse des Korps ging an der Marschstraße, 
10. Infanterie-Division vorwärts, 9. rückwärts der belgisch-französischen 
Grenze, zur Ruhe über. Die Franzosen waren zum Teil auf das West- 
ufer des Othain, zum Teil in der Richtung auf Montmedy abgezogen. 
Das XIII. Armeekorps erhielt den Angriffsbefehl erst in der Frühe 
des 24. August. Die nächtliche Aufklärung hatte ergeben, daß das Chiers- 
tal frei vom Feinde, die Brücken bei Charency und Flabeuville unzerstört 
’) S. 541.
	        
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