Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Die Kämpfe der deutschen Mitte bis zum 25. August. 
Infanterie-Brigade sollte der Vorhut auf Daigny folgen. Alle diese 
Bewegungen, bei denen die Truppe von den Höhen des östlichen Maas- 
ufers in das Flußtal hinabsteigen mußte, vollzogen sich angesichts der 
steil ansteigenden beherrschenden Höhen südwestlich der Stadt Sedan. 
Der 15. Reserve-Division schlug schon bei ihrer Entfaltung heftiges 
Artilleriefeuer entgegen. Die an Zahl ohnehin schwache Artillerie der 
Reserve-Division wurde im Auffahren wirksam beschossen, auch die In¬ 
fanterie erlitt erhebliche Verluste. In Sedan entwickelte sich ein heftiger 
Straßenkampf, in dessen Verlaus die eingedrungenen Truppen an den 
Ostrand der Stadt zurückweichen mußten. Die 31. Reserve-Infanterie- 
Brigade wurde bei Daigny zum Schutz der linken Flanke angehalten, 
da sich herausstellte, daß das XVIII. Armeekorps noch gar nicht im An¬ 
marsch gegen die Maas war. Da auch die Einwirkung des VIII. Armee¬ 
korps ausblieb, mußte General v. Egloffstein angesichts der geschwächten 
Gefechtskraft der 15. Reserve-Division seine Absicht, nach Einbruch 
der Dunkelheit durch Sedan bis zur nördlichen Maasbrücke vorzu¬ 
stoßen, ausgeben. Das Korps blieb für die Nacht in den erreichten 
Stellungen um die Stadt. Die 29. Reserve-Infanterie-Brigade erreichte 
Villers-Cernay. 
Vor der Mitte und dem linken Flügel der 4. Armee hatte der 
Feind das nördliche Chiers-Ufer bereits in der Nacht zum 25. August 
geräumt. Auf dem südlichen Ufer wurden feindliche Befestigungs¬ 
anlagen südlich Brevilly, westlich Tstaigne und von Euilly bis Sailir, 
erkannt. Westlich und südwestlich von dem Chiers-Knie bei Matgut 
hielten die Franzosen die scharf hervortretenden Höhen beiderseits der 
Chiers bei Malandry und östlich der Chiers auch die von Bievres beseht, 
indem sie sich anscheinend mit dem Flügel an den Wirkungsbereich der 
kleinen Festung Montmedy anlehnten. Die französische Artillerie hatte 
ihr Fernseuer gegen die Biwaks der Deutschen bereits in aller Frühe 
ausgenommen. 
Beim XVIII. Armeekorps erteilte General v. Scherns der 21. In¬ 
fanterie-Division den Auftrag, die Übergänge im Abschnitt Sachy nord¬ 
westlich Carignan in Besitz zu nehmen. Als aber der Divisionskom¬ 
mandeur auf das Ruhebedürfnis der Truppe hinwies, erklärte der 
Kommandierende General sich damit einverstanden, daß der Übergang 
um 24 Stunden verschoben würde. Der Tag verging infolgedessen mit 
Erkundungen und Vorbereitungen für den Uferwechsel. Inzwischen war 
die 25. Infanterie-Division, die frühzeitig den Vormarsch angetreten hatte, 
im Lause des Vormittags bei Messincourt eingetroffen, wo sie zur Ver¬ 
fügung des Generalkommandos bereitgestellt wurde.
	        
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