526 Die Operationen des deutschen rechten Flügels bis zum 27. August.
Stellung bei Caudry umfassend vorzugehen. Als sich indessen die Infanterie
des Korps dem Schlachtfelde näherte, waren die Engländer durch den
Angriff des 2. Kavalleriekorps bereits in ihre Stellung südlich des Warnelle-
Abschnitts zurückgeworfen. Noch ohne Kenntnis hiervon, befahl der
Kommandierende General um 330 nachmittags den Angriff seines Korps
in der allgemeinen Richtung auf Haucourt.
Die 7. Reserve-Division unter dem Generalleutnant Grasen v. Schwerin
setzte ihre Infanterie teils frontal auf Haucourt, teils umfassend über
Wambaix gegen den feindlichen linken Flügel an. Noch ehe aber diese
Bewegungen zur Durchführung kommen konnten, muhte sich die Vorhut
gegen den Angriff starker von Crövecoeur vorgehender französischer
Kavallerie wenden, weitere Kräfte ließen sich in der gleichen Richtung
abziehen. Als dann die französischen Reiter bald darauf zurückgingen,
folgte ihnen die deutsche Infanterie bis Crsvecoeur und Esnes. Für
den Schlachtausgang wäre es von entscheidender Wirkung gewesen,
wenn die 7. Reserve-Division, statt sie wieder in die zuerst befohlene
Marschrichtung zurückzunehmen, von Crsvecoeur und Esnes aus auf
den großen Straßen in südöstlicher Richtung unmittelbar in die linke
Flanke der Engländer zum entscheidenden Stoß angesetzt worden wäre.
Die Bemühungen des Divisionskommandeurs gingen aber dahin, seine
Division wieder in die ursprüngliche Richtung zu bringen. Das erforderte
Zeit und wurde zum Teil durch die nachrückende 22. Reserve-Division er¬
schwert. So erreichte die 7. Reserve-Division erst in der Dunkelheit die
Höhen nordwestlich Haucourt. Bon dem Angriff auf das Dorf selbst sah sie
mit Rücksicht aus die inzwischen hereinbrechende Dunkelheit ab. Die der
7. Reserve-Division folgende 22. Reserve-Division unter Generalleutnant
Niemann kam überhaupt nicht mehr ins Gefecht. Sie erreichte mit den
vordersten Teilen Crövecoeur und bezog in dortiger Gegend Unterkunft.
Das II. Armeekorps war im Anmarsch von Denain aus Cambrai.
Die 4. Infanterie-Division stieß schon südwestlich Bouchain am Sensee-
Abschnitt auf Franzosen. Es gelang ihr nach lebhaftem Häuserkampf, den
Gegner zu werfen und aus den Höhen südlich Paillencourt elf Geschütze
zu nehmen. Die 3. Infanterie-Division drang ebenfalls kämpfend in die
nordöstlichen Vorstädte von Cambrai ein. Gegen Abend erkämpften sich
die vordersten Teile beider Divisionen die ihnen zugewiesenen Quartiere
südwestlich der Stadt: Cantaing—Noyelles (4.) und Nummily (3.). Hätte
das II. Armeekorps, anstatt sich den ganzen Tag über durch schwächere
französische Kavallerie und Territorialtruppen fesseln zu lassen, versucht,
diesen Feind in entschlossenem Angriff möglichst schnell zurückzuwerfen,
um dann unter Ausscheidung eines Flankenschutzes mit starken Kräften