Kämpfe des III. Armeekorps und IV. Reservekorps bei Le Cateau. 525
vermehrten nur die Verwirrung. Nun begannen auch die zur Umfassung
angesetzten Teile, sich aus Gegend südlich Le Cateau und von St. Benin
her gegen Neumont zu entwickeln.
Ebenso machte sich jetzt das Eingreifen des III. Armeekorps von Osten
her fühlbar. Teile der 5. Infanterie-Division kamen von Pommereuil her
allmählich auf gleiche Höhe mit der 7. Infanterie-Division vor, der Rest
der 5. Infanterie-Division bog nach Süden aus Bazuel ab. Ehe jedoch
diese groß angelegte Umklammerungsbewegung wirksam werden konnte,
brach der englische Widerstand zusammen. Als die 7. Infanterie-Division
um ^"nachmittags zum Sturm antrat, feuerten nur noch wenige Maschinen¬
gewehre des Gegners. Haufenweise kamen die Engländer aus ihren Gräben
und ergaben sich; andere flohen, von Kornmande! zu Kornmandel Deckung
suchend. Der Rückzug des geschlagenen rechten englischen Flügels vollzog
sich so schnell, daß der schon um 215 nachmittags erlassene Versolgungs-
befehl des Generals Sixtv.Armin kaum mehr zur Wirkung kam. Durch das
Sammeln der durcheinander gekommenen deutschen Verbände an der
Straße Le Cateau—Honnechy ging kostbare Zeit verloren. Am Abend
wurde die ganze 7. Infanterie-Division nach Westen herangezogen, um
dem III. Armeekorps Platz zu machen. Von diesem erreichte die 5. In¬
fanterie-Division mit ihren Ansängen Honnechy; hinter ihr rückte die
tz. Infanterie-Division bis Forest nach. Weiter östlich folgte am Spät¬
nachmittag das IX. Armeekorps mit der 18. Infanterie-Division bis
Landrecies. Die 17. Infanterie-Division verblieb vor Maubeuge.
In der Mitte des Schlachtfeldes, wo sich trotz des überwältigenden
Feuers der deutschen Artillerie immer noch Teile der Engländer behaup¬
teten, blieb ein gegen Abend unternommener Vorstoß auf Audencourt
erfolglos. Da auch sonst bei der 8. Infanterie-Division nur geringe Fort¬
schritte erzielt waren, befahl der um 630 nachmittags beim Divisionsstab
eintreffende Kommandierende General, daß die Division ihre Stellungen
zuhalten habe, bis sich am nächsten Tage das Eingreifen des IV. Reserve¬
korps fühlbar machen würde.
Das IV. Reservekorps befand sich im Anmarsch von Valenciennes
auf Cattenieres. Ihm war um 10° vormittags vom Armee-Oberkommando
die Aufforderung zugegangen, „die in voller Flucht nach Westen begriffenen
Engländer abzuschneiden". Daraufhin hatte der tatkräftige Komman¬
dierende General, General der Artillerie v. Gronau, sofort die Artillerie
beider Divisionen unter Kavalleriebedeckung vorausgesandt. Diese Hilfe hatte
bei Catteniöres die 2. Kavallerie-Division wirksam entlastet. Später erhielt
das Generalkommando vom Armee-Oberkommando die Weisung, möglichst
weit in Richtung aus Crävecoeur auszugreisen und dann gegen die feindliche