Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Verfolgung durch die 3. Armee am 25. und 26. August. 
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Widerstand feindlicher Nachhuten südlich Römer ee und erreichte, in 
mehreren Kolonnen vorgehend, unter dauernden Kämpfen bis zum Abend 
die Gegend nördlich Oignies (nordwestlich Fumay). Besonders ungünstig 
aber war es für das Ergebnis der Verfolgung, daß auch an diesem Tage 
die Division Götz v. Olenhusen im wesentlichen aus dem östlichen 
Maasuser festgehalten wurde. Mangels eines Brückentrains konnten in 
der Nacht zum 25. August nur einzelne Kompagnien bei Haybes (nörd¬ 
lich Fumay) auf das westliche Maasuser übergesetzt werden, die dort auf 
den mit dichtem Buschwerk bedeckten Userhängen gegen französische 
Schützennester nur langsam vorwärts kamen. Auf dem östlichen User 
kämpfte die übrige Division den ganzen Tag um das Dorf Haybes. Alle 
Versuche, bei Fumay, Revin oder Montherms über den Fluß zu kommen, 
hatten sich als unarrsführbar erwiesen. Die Brücken waren gesprengt, 
das westliche Maasuser war von französischer Infanterie besetzt. Die an das 
VIII. Armeekorps der 4. Armee gerichtete Bitte um Aushilfe an Brücken¬ 
gerät war abschlägig beschieden worden. 
Das von Namur nachrückende XI. Armeekorps hatte Florennes 
erreicht, während das Armee-Oberkommando am Abend nach Merlemont 
ging. 
Auch an diesem Tage war die Einwirkung der Z. Armee gegen 
Flanke und Rücken des zurückgehenden Gegners nur schwäch 
zur Geltung gelangt. Der Oberbefehlshaber, der über die Vorgänge so¬ 
wohl bei seiner Armee wie bei der 2. gut unterrichtet war, konnte von den 
bisherigen Ergebnissen der Verfolgung kaum befriedigt sein. Den Fran¬ 
zosen war es dank dem zähen Widerstände ihrer Nachhuten anscheinend 
gelungen, sich der ihnen in der rechten Flanke drohenden Gefahr recht¬ 
zeitig zu entziehen. 
Die 4. Armee hatte mittags mitgeteilt, daß der Feind von Mszisres— 
Sedan im Rückzüge nach Südwesten begriffen wäre, und starker Zugverkehr 
in gleicher Richtung stattfände. Am Abend traf ein kurzer Funkspruch von 
ihr ein: „Armee im Angriff — rechter Flügel aus Sedan." 
Dieser kurze Hinweis sollte der Ausgangspunkt neuer operativer 
Erwägungen bei der 3. Armee werden. Der gegenüber der 4. Armee 
zurückgehende Feind schien an der Maas doch neuen Widerstand zu leisten. 
Zn dieser Auffassung begann die 3. Armee ihr operatives Schwergewicht 
nunmehr von rechts nach links zu verschieben und ihr besonderes Augen¬ 
merk weniger der Verfolgung und den Vorgängen bei der 2. als den sich 
entwickelnden Kämpfen um den Maasabschnitt bei der 4. Armee zuzu¬ 
wenden. Je schneller die 3. Armee nach Süden in allgemeiner Richtung 
auf Rocroi—Rethel vordrang, um so rascher mußte der französische Wider-
	        
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