Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Die Gegner in den Grenzschlachten. 
Division bei Lamorteau—Mont Quintin bereit; bei der anderen Division, 
die über die Chiers zurückgegangen war, wurden die südlich Allondrelle 
stehenden Sicherungen von deutschen Truppen angegriffen. Die Wider¬ 
standskraft der Division war anscheinend durch die Kämpfe des voran¬ 
gegangenen Tages stark erschüttert; denn die vorgeschobenen Truppen 
gingen nach kurzen: Gefecht aus die Hauptkräfte zurück uird veranlaßten 
auch diese, zuerst bei Villers-le Rond, dann südwestlich des Othain bei 
Marville Verteidigungsstellungen zu nehmen. Diese Rückwärtsbewegung 
trachte die bei Lamorteau stehende Division des Korps in eine schwierige 
Lage, die noch bedenklicher wurde, als am Nachmittag auch der Rückmarsch 
des links benachbarten II. Korps der 4. Armee bekannt wurde. Da sich die 
Deutschen jedoch bei Robelmont und Virton sehr zurückhaltend zeigten 
und bis zum Abend nicht vorgingen, konnte die Division in ihrer Stellung 
verbleiben. Das IV. Korps stand am 23. August abends in der Linie 
Petit Failly—Mllers-le Rond—Lamorteau—Mont Quintin, also mit der 
Front nach Osten. 
Das V. Korps hatte am 22. August abends in der Gegend nördlich 
Longuyon biwakiert. Um Mitternacht meldete der Kvrpsführer, daß er 
bei dem Zustande seiner Truppe das Nordufer der Chiers nicht länger halten 
könnte und auf das Südufer zurückzugehen beabsichtigte. Die Meldung 
kreuzte sich mit dem obenerwähnten Armeebefehl, der neuen Angriff 
der beiden Flügelkorps anordnete und dem V. Korps, wenn irgend an¬ 
gängig, das Halten der augenblicklichen Linie auf den: Norduser befahl. 
Gleichwohl glaubte der Korpsführer, gegen 4° morgens den Befehl zum 
Rückmarsch geben zu müssen. Die Bewegung führte durch Longuyon 
hindurch und artete hier fast zur Flucht aus. Die Unordnung war — 
nach französischen Angaben — „außerordentlich". Einzelne Teile des 
Korps hatten im Laufe des Tages nördlich Longuyon Gefechte mit 
langsam nachrückenden deutschen Kräften zu bestehen; die frühzeitig südlich 
der Chiers in Stellung gebrachte Artillerie nahm mehrfach das Feuer gegen 
vorgehende feindliche Kolonnen auf. Am Abend war Longuyon von 
französischen Truppen geräumt; das V. Korps stand mit seinen vorderen 
Teilen aus den südlich der Stadt gelegenen Höhen in guten, teilweise ver¬ 
stärkten Verteidigungsstellüngen. Andere Teile hatten offenbar die Rück- 
wärtsbewegung über den Othain bis an die Loison fortgesetzt. 
Das Armee-Oberkommando war mit der Führung des V. Korps am 
22. und 25. August nicht einverstanden. Der Kommandierende General 
wurde am 23. August seiner Stellung enthoben. 
Das VI. Korps hielt seit dem 22. August abends die Höhen bei Arrancy 
besetzt. Der linke Flügel nahm aus dem Süduser des Crusnes-Baches bei
	        
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