Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Rückzug der französischen 3. Armee am 23. August. 
475 
Mitternacht bei Spincourt ein und konnte somit am Verlaus des Kampfes 
nichts ändern. Die übrigen Reserve-Divisionen der Armee de Lorraine 
blieben in ihren Stellungen. 
So endeten die Kämpfe der 3. Armee am 22. August durchweg mit 
einem Mißerfolg. Ähnlich wie bei der 4. Armee hatte auch hier die Mitte 
der Schlachtsront versagt. Das frühzeitig zurückgegangene V. Korps hatte 
selbst zwar wenig gelitten, beim IV. Korps aber war die Division, die bei 
Eibe gefochten hatte, stark mitgenommen. Auch das VI. Korps hatte er¬ 
hebliche Verluste erlitten« 
General Russey war gegen Abend von seinem Gesechtsstand nach 
Verdun zurückgekehrt. Obwohl er sich nach den bis zum späten Abend 
eingehenden Meldungen der Korps ein Bild von den Ereignissen an der 
Front machen konnte, war er dennoch entschlossen, am 23. August wieder 
anzugreifen. Aus eine offensive Beteiligung des V. Korps mußte er freilich 
verzichten. Gegen Mitternacht ordnete er an, daß dieses am 23. August 
in der Mitte der Armee seine jetzigen Stellungen nördlich Longuyon 
halten und im Falle eines überlegenen deutschen Angriffs auf das Süd¬ 
ufer der Chiers zurückgehen sollte. Beide Flügelkorps (VI. und IV.) er¬ 
hielten Befehl, aufs neue anzugreifen, das IV. Korps in engem Anschluß 
an den rechten Flügel der 4. Armee. Die 7. Kavallerie-Division hatte 
sich gegen die südliche Flanke der bei Fillivres erschienenen deutschen 
Abteilungen zu wenden. Die Anordnungen entsprachen einem um 
245 nachts eingehenden Fernspruch der Heeresleitung, der die Wieder¬ 
aufnahme des Angriffs der 3. Armee am 23. August als dringend er¬ 
wünscht bezeichnete. 
Am 23. August gegen 9° vormittags begab sich der Armeesührer nach 
Damvillers, um von dort aus den Kampf zu leiten. Die ihm zugehenden 
Aachrichten änderten das Bild, das er sich bisher von der Lage gemacht 
hatte. Der Mißerfolg, den der rechte Flügel des VI. Korps am Tage zuvor 
erlitten hatte, stellte sich größer heraus, als angenommen worden war. 
Flieger meldeten bei Anderny die Versammlung starker deutscher Kräfte. 
Zn Conflans sollten während der Nacht deutsche Truppen eingerückt sein. 
General Rufsey sah hierin eine Bedrohung seiner rechten Flanke. Er 
ersuchte General Maunoury, die 54. und 67. Reserve-Division in der Linie 
Etvn—Eouraincourt—Spincourt—Nouillon-Brücke zur Verteidigung be¬ 
reitzustellen. Gleichzeitig meldete er der Heeresleitung, daß er vorläufig 
von einem Angriff absehen würde. 
Zn der Tat war die 3. Armee auch gar nicht in der Lage, den nachts 
gegebenen Weisungen für die Wiederaufnahme des Angriffs zu entsprechen. 
Das IV. Korps auf dem linken Flügel stellte sich frühmorgens mit einer
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.