Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Die Gegner in den Grenzschlachten. 
Abteilungen gesichtet worden, die sich auf dem Nordufer des Flusse 
mit der Front nach Süden verschanzt zu haben schienen. Irgendwelche 
Bewegungen deutscher Kräfte in der Gegend von Longwy, Arlon, Virton 
waren nicht erkannt. Die beiden Kavallerie - Divisionen hatten am 
20. August bei einem Zusammenstoß mit deutscher Infanterie bei Lvng- 
lier, nordöstlich Neufchateau, die Anwesenheit der deutschen 21. und 
(fälschlich) der 28. Division gemeldet1). 
Die Bewegungen der 4. Armee in der Nacht vom 20. zum 21. August 
verliefen in dem sehr unübersichtlichen, waldreichen Gelände nicht ohne 
Reibungen. Am rechten Flügel rückte das II. Korps, wie befohlen, in die 
Gegend von Velosnes und nördlich Montmsdy vor und schloß dort auf. Vom 
Kolonialkorps traf die vorderste Brigade gegen 7° morgens bei Gerou- 
ville ein und zwang dort schwache deutsche Kavallerie zum Zurückgehen. 
Die Brigade blieb am Südrand des ausgedehnten Waldgeländes 
nördlich des Ortes; ihre rückwärtigen Teile bezogen bei Margny- 
Herbeuval Unterkunft und schoben Sicherungen nach Fe. d'Orval vor. 
Weiter westlich marschierte das XII. Korps, bei Tagesanbruch antretend, 
von Les Deux Dilles auf Florenville. Östlich dieses Ortes fand in der 
Gegend von Fzel ein Zusammenstoß schwächerer, dorthin vorgeschobener 
Kräfte mit deutscher Kavallerie statt, die nach lebhaftem Feuerkamps 
in nordöstlicher Richtung zurückging. Dom XVII. Korps traf die Vorhut- 
Brigade gegen 730 morgens bei Herbeumont ein. Sie erhielt dort Mel¬ 
dung von dem schon erwähnten1) Tressen bei Neuschateau—Songtier am 
Tage vorher, bei dem ein vom Korps als Rückhalt für die Kavallerie vor¬ 
gesandtes Bataillon empfindliche Verluste erlitten hatte. Die Vorhut 
blieb bei Herbeumont, vom Gros, das bei Ste. Cscile, Muno und 
Messincourt eintraf, durch dichtes Waldgelände getrennt. Das XI. Korps 
überschritt die von der Armee befohlene Linie und erreichte mit den 
vordersten Truppen Bertrix und Osfagne. Vorausgesandte Kavallerie- 
Patrouillen stießen in den ausgedehnten Wäldern nordöstlich der ge¬ 
nannten Orte mehrfach auf deutsche Aufklärungsabteilungen. Das Gros 
lag bei Dohan, Bouillon und nordöstlich davon. Am linken Armeeflügel 
blieb die 60. Reserve-Division zunächst noch in ihren Stellungen, da die 
zur Ablösung bestimmten Teile des IX. Korps noch nicht zur Stelle waren. 
Am 21. August um ll45 vormittags sandte General de Langle de 
Cary dem XII., XVII. und XI. Korps Befehl, ihre Vorhuten zunächst 
in den erreichten Stellungen zu belassen. 
Im Laufe des Tages rückte die bisher bei Paliseul sichernde 4. Ka- 
!) S. 227.
	        
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