Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Erster Aufmarsch zum Angriff. 
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2lötnur beobachtet. Das Zwischengelände der Forts auf der Südost, Oft¬ 
uni» Nordostfront war durch starke Infanterie- und Batteriestellungen aus¬ 
gebaut. Der Gegner hatte die ihm seit Kriegsausbruch zur Verfügung 
stehende Zeit eifrig ausgenutzt, die Festung planmäßig auszubauen und 
vor allem das Zwischengelände sturmfrei zu machen. Ein Handstreich 
gegen sie konnte daher nicht mehr in Frage kommen. Es mußte versucht 
werden, sie im abgekürzten Angriffsverfahren zu nehmen. 
Bald nach Eingang der Erkundungsergebnisse traf gegen 1030 vor¬ 
mittags der Oberbefehlshaber der 2. Armee bei General v. Gallwitz in 
Ohey ein. Er erklärte sich mit der Absicht und den Anordnungen einver¬ 
standen, regte jedoch an, die 1. Garde-Reserve-Division nicht an der Maas 
zu belassen, sondern auf die Nord-, wenn möglich auf die Nordwestfront 
von Namur zu ziehen, um dadurch die linke Flanke der um die Festung 
herumschwenkenden 2. Armee zu sichern H. General v. Gallwitz erschien die 
Verschiebung bis zur Nordwestfront von Namur zu weitgehend, dagegen 
war er mit dem Hineinziehen der Nordfront in den Angriffsabschnitt 
einverstanden. Die erforderlichen neuen Erkundungen wurden sofort 
angeordnet. Inzwischen wurde die 1. Garde-Reserve-Division ange¬ 
wiesen, bereits am 20. August auf einer bei Andenne neu hergestellten 
Kriegsbrücke den Aferwechsel vorzunehmen, um mit Vortruppen die 
Gegend von Noville-les Bois zu erreichen. Infolge sehr ernster, durch 
die feindliche Haltung der belgischen Zivilbevölkerung verursachter Straßen¬ 
kämpfe beim Maasübergang in Andenne gelangte die Division an diesem 
Tage jedoch nur bis Landenne. 
Nördlich der Maas erreichte die 3. Garde-Infanterie-Division 
die Linie Hingeon—Vezin. Diese Division war durch Kämpfe westlich 
Hingeon sowie durch einen Vorstoß stärkerer feindlicher Kräfte aus Richtung 
Cognelee gegen ihre rechte Flanke aufgehalten worden. Südlich der Maas 
war das XI. Armeekorps unter Sicherung seiner linken Flanke bei 
Floree bis zur Linie Sclayn—Faulx gelangt. Alle feindlichen Vorstöße 
wurden hier jedoch abgewiesen. Der Aufmarsch der Artillerie nördlich und 
südlich der Maas verlief daher ohne Störung. Da es jedoch nicht gelungen 
war, die Masse der Artillerie rechtzeitig in Stellung zu bringen, war die 
Feuereröffnung am 20. August nicht mehr möglich gewesen; sie wurde auf 
den 21. August verschoben. 
Durch die Verzögerung im Aufmarsch der Artillerie blieb noch Zeit 
für Verschiebungen der Fnfanteriekräfte im Laufe des 20.August. 
Die Erkundung hatte ergeben, daß das Gelände der Südostfront einem An- 
*) S. 219.
	        
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