Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Verfolgung durch die 2. Armee am 24. August. 405 
Von der 1. Armee lag ein um ll30 vormittags abgesandter schrift¬ 
licher Bericht vor, wonach sie „noch immer südlich der Kanallinie Thulin — 
südöstlich Mons im Kampf und besonders ihre Mitte, das III. Armee¬ 
korps, südlich Mons —St.Ghislain in starkem Kampf stünde". „II. Armee¬ 
korps im Anmarsch auf Conds, IV. Reservekorps über Ath. Höherer Ka¬ 
valleriekommandeur 2 ist der I. Armee unterstellt und hat Anweisung, 
in Richtung Denain gegen linken englischen Flügel einzugreifen. So¬ 
eben wird feindliche Kolonne im Marsch von Valenciennes auf Conds 
gemeldet. Es ist beabsichtigt, demnächst unter Deckung gegen Maubeuge 
in südwestlicher Richtung vorgehend, die Engländer abzuschneiden. Armee¬ 
hauptquartier bleibt zunächst Soignies." 
Das 1. Kavalleriekorps meldete einen vollen Sieg über die Eng¬ 
länder. Fn der Frühe des 24. August hatte General v. Richthosen sich ent¬ 
schlossen, in den Kampf des linken Flügelkorps der 1. Armee, des 
IX. Armeekorps, gegen die Engländer einzugreifen. 
Don seinen Divisionen hatte die von Psronnes (nordwestlich Binche) 
anrückende Garde-Kavallerie-Division englische Truppen bei Haulchin 
mit Erfolg angegriffen, wich dann aber infolge überlegenen Artillerie¬ 
feuers auf Binche zurück, wo sie aus Befehl des Generals v. Richthosen 
frühzeitig zur Ruhe überging. Die 5. Kavallerie-Division war südlich 
Binche gegen einen Feind bei Peissant—Merbes-le ChLteau ins Gefecht 
getreten; als dieser zurückging, bezog auch diese Division frühzeitig bei 
und nördlich Peissant Biwaks. Einen Übergang auf das südliche Sambre- 
Ufer hatte General v. Richthofen untersagt. Östlich neben der Kavallerie 
lag bei Merbes-le ChLteau das VII. Armeekorps der 2. Armee. Am Nach¬ 
mittage meldete das 1. Kavalleriekorps den Rückzug der Engländer 
„aus Maubeuge", und am Abend wurde eine ergänzende Meldung 
gesandt: „Zahlreiche Beutestücke beweisen, daß Engländer ihre Stellungen 
fluchtartig geräumt. Teile der 3. und 6. Division sind festgestellt. Bleibe 
25. vor Maubeuge zur Unterstützung VII. Armeekorps." 
General v. Gallwitz meldete den Fall von Namur und seiner Forts 
bis auf wenige der Süd- und Südostfront; die Beute betrüge mehrere 
tausend französische und belgische Gefangene, 10 Feldgeschütze, ungezählte 
Festungsgeschütze und sehr zahlreiches Kriegsmaterial. Das XI. Armee¬ 
korps stünde südlich Namur, das Garde - Reservekorps in und westlich 
Namur für weitere Verwendung bereit. 
Das waren alles recht erfreuliche Nachrichten, die geeignet waren, 
die durch die Ereignisse bei der eigenen Armee schon gehobene Stimmung 
zum vollen Siegesgefühl zu steigern. Die ernste Beurteilung der Lage, 
die am Abend zuvor geherrscht hatte, schlug in ihr Gegenteil um. Nament-
	        
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