Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

23. August: Fortschreitende Kämpfe des Eardekorps. 
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-er sie etwaige Angriffe gegen die linke Flanke der 2. Garde-Division 
abwehren sollte. Der Feind wich ebenso wie vor dieser, auch vor der 
I. Garde-Division überall aus. Erst bei St. Gsrard setzten sich die Fran¬ 
zosen wieder. Dem vereinten Artillerie- und Maschinengewehrfeuer ge¬ 
lang es aber gegen 6° abends, auch hier den feindlichen Widerstand zu 
brechen. Die Infanterie setzte die Verfolgung bis Graux—Den6e fort 
und gelangte damit in gleiche Höhe mit der 2. Garde-Infanterie-Di- 
vision. Die Franzosen aber waren inzwischen unter dem Schutze der 
Dunkelheit verschwunden. 
Generaloberst v. Bülow hatte den Verlaus der Kämpfe beim 
Gardekorps bis um die Mittagsstunde von den Höhen nördlich Nevremont 
aus verfolgt. Bis zu diesem Zeitpunkte hatte er den Eindruck, daß der 
Feind zum nachhaltigen Widerstände aus den Höhen nördlich und westlich 
St. Gsrard entschlossen wäre. Vom X. Armeekorps und X. Reservekorps 
lagen Meldungen vor, daß sie den Vormarsch angetreten hätten. An ein¬ 
zelnen Stellen waren sie bereits auf vorgeschobene französische Abteilungen 
gestoßen. Das X. Reservekorps fügte hinzu, daß das VII. Armeekorps 
gleichfalls im Vormarsch und daß Geschützseuer aus der Gegend von Schuht 
hörbar wäre. In der ersten Nachmittagsstunde begab sich der Armeeführer 
zum XArmeekorps in die Gegend südlich Acoz, um von hier aus den An¬ 
griff des Korps gegen die Höhen beiderseits Hanzinelle zu verfolgen. 
Das X. Armeekorps war um 9° vormittags angetreten, jede 
Division in zwei Kolonnen. Die 19. Division rechts erreichte, mehrfach 
von französischer Artillerie wirksam beschossen, zwischen 10° und 11° vor¬ 
mittags den schützenden Talgrund bei Les Flaches und Gerpiunes, wo sie 
sich zum Angriff gegen die glacisartig ansteigenden, vom Feinde stark 
besetzten Höhen westlich Hanzinelle entwickelte und das Herankommen der 
20. Fnfanterie-Division abwartete. Diese war auf die Meldung, daß starker 
Feind auf den Höhen beiderseits Wagnse in Stellung wäre, hiergegen zum 
Angriff geschritten. Um die zweite Nachmittagsstunde setzte General 
v.Cmmich die 19. Infanterie-Division aus den Ostrand von Somzse und 
gegen die Höhen westlich Hanzinelle, die 20. Infanterie-Division gegen 
i>m rechten Flügel der östlich Hanzinelle vermuteten Hauptstellung an. 
8ur Unterstützung des X. Armeekorps hatte Generaloberst v. Bülow gleich¬ 
zeitig das X. Reservekorps zum beschleunigten Vorgehen in dessen Gesechts- 
streifen angetrieben. 
Der Angriff der 20. Division war als Umfassung mit starkem linken 
Flügel geplant. Aber die Franzosen hatten hier von Ansang an die 
artilleristische Überlegenheit. Ohne wirksame Artillerieunterstützung ge¬ 
äugte die deutsche Infanterie daher nur sehr langsam aus die Hänge
	        
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