Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Befehle des Armee-Oberkommandos 3 für den 23. August. 
Flanke der 3. Armee wirksam decken würde. Eine unmittelbare 
Bedrohung aus dieser Richtung war um so weniger zu erwarten, als nach 
den im Laufe des 22. August eingegangenen übereinstimmenden Meldungen 
der Flieger und der Kavallerie die Maasufer beiderseits der Strecke Givet 
Charleville sowie die Gegend östlich der Maas irrt Raume Givet—Charle¬ 
ville—Bievre—Wellin—Rochefort frei vom Feinde waren. Generaloberst 
v.tzausen beschloß daher, trotz den Kämpfen bei der 4. Armee, an seinen 
Abmachungen mit der 2. Armee für den 23. August unbedingt 
festzuhalten. 
Das Erkundungsergebnis über die Verhältnisse auf dem linken Flügel der 
Z.Armee an der Maas konnte demArmeeführer den Gedanken nahelegen, die 
besetzt gemeldete schwierige Maasstrecke, hinter der er zwei französische Korps 
in starker Stellung vermutete, nicht rein frontal anzugreifen, sondern durch 
Verschiebung der Kräfte in die Gegend südöstlich Givet den Schwerpunkt 
des Angriffes auf den eigenen südlichen Flügel zu verlegen, um den feind¬ 
lichen rechten Flügel umfassend anzugreifen. Wohl unter dem Eindruck 
des Drängens des Oberbefehlshabers der 2. Armee auf enges Zusammen¬ 
wirken beider Armeen glaubte Generaloberst v. Hausen den rein frontalen 
Angriff auf die feindlichen (Stellungen wagen zu sollen. Dementsprechend 
traf er seine Maßnahmen. Der Armeebefehl für den 23. August 
sehte dem Angriff begrenzte Ziele: Erzwingung des vom Feinde besetzten 
Maasabschnittes und Gewinnung der Maashöhen westlich Dinant in der 
Linie Haut-le Wastia—Sommiere—Onhaye, über die hinaus mit der 
Masse nicht vorgegangen werden sollte; Trennungslinie zwischen den 
beiden aktiven Korps bildete die Chaussee Dinant—Onhaye; das Artillerie¬ 
feuer war erst auf Befehl des Oberkommandos zu eröffnen. Das Reserve¬ 
korps wurde in erster Linie mit doppeltem Flankenschutz sowohl für das 
die Festung Namur angreifende XI. wie für das gegen den Maasabschnitt 
vorgehende XII. Armeekorps betraut. Fm übrigen sollte es „so früh wie 
möglich mit den für seine sonstigen Aufgaben entbehrlichen Teilen" den 
frontalen Angriff des XII. Armeekorps unterstützen. Die Oberste Heeres¬ 
leitung sowie die benachbarten Armee-Oberkommandos wurden in der 
neunten Abendstunde von den Absichten unterrichtet, das Armee-Ober¬ 
kommando 4 noch besonders gebeten, „Givet unter Feuer zu halten und 
die linke Armeeflanke gegen Givet zu sichern". 
Gegen Mitternacht kehrte ein am 20. abends zur 2. Armee entsandter 
Nachrichtenoffizierr) zum Armee-Oberkommando zurück. Er brachte 
nähere Nachrichten über die Vorgänge bei der 2. Armee am 21. und in 
') S. 346.
	        
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