Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

©ic 2. Garde-Fnfanterie-Division erzwingt den Übergang über die Sambre. 551 
,jcher Erkundung kam er aber zu der Ansicht, daß die Übergänge bei 
Auvelais und Femeppe vom Feinde nur schwach besetzt wären und bei 
ihrer Wichtigkeit für das spätere Vorgehen der Armee unbedingt bald 
genommen werden müßten. Der kurz daraus bei ihm eintreffende 
Kommandierende General äußerte zunächst Bedenken gegen dieses 
offenbare Abweichen von den Weisungen des Armee-Oberkommandos. 
Schließlich aber gab der gleichfalls anwesende General Ludendorff vom 
Armee-Oberkommando den Ausschlag für den Angriff; er übernahm 
es, den Entschluß beim Oberbefehlshaber zu vertreten. Daraufhin erteilte 
General v. Plettenberg der 2. Garde-Infanterie-Division den Befehl 
zum Vorgehen über die Sambre. 
Das Regiment Augusta nahm unter dem Feuerschutz des 4. Garde- 
Feldartillerie-Regiments und des schweren Feldhaubitz-Bataillons den 
Übergang bei Auvelais im Sturm und drang unter lebhaften Kämpfen 
durch den auf dem jenseitigen Üfer liegenden Ort hindurch. Später 
machte der sich versteifende Widerstand des Feindes auch den Einsatz des 
Regiments Franz rechts neben dem Augusta-Regiment notwendig. Eine 
Abteilung des 4. Garde-Feldartillerie-Regiments wurde auf das Südufer 
des Flusses nachgezogen. Alle Bewegungen wurden durch heftiges 
Feuer der Franzosen aus überhöhenden Stellungen südlich Arsimont zwar 
erschwert, aber nicht verhindert. Zu einer Entscheidung kam es infolge 
der hereinbrechenden Dunkelheit nicht mehr. Während der Nacht hielt die 
verstärkte 4. Garde-Infanterie-Brigade unter Führung des Generalmajors 
v. Gontard die genommenen Stellungen südlich Auvelais. Ein in¬ 
zwischen vom Regiment Elisabeth der 3. Garde-Infanterie-Brigade unter¬ 
nommener Versuch, auch den Übergang von Iemeppe in die Hand zu 
bekommen, war nach anfänglichem Erfolge durch feindliche Artillerie¬ 
wirkung vereitelt worden. Der 2. Garde-Infanterie-Division war es 
zwar gelungen, sich einen Brückenkopf auf dem Südufer zu sichern, aber 
die Initiative des Generals v. Winckler war vereinzelt geblieben. Die 
Lage der 4. Garde-Infanterie-Brigade mit dem Fluß im Rücken gegenüber 
dem als stark erkannten Feinde war schwierig. Nur Fortsetzen des Angriffs 
und das Eingreifen der Nachbarverbände konnte Erleichterung bringen. 
So hatte die 2. Armee am Abend des 21. August mit erheblichen 
Teilen die Schwenkung nach Süden durchgeführt und mit den Spitzen 
ihres rechten Flügels den Canal du Centre, mit denen des linken die 
Sambre überschritten. 
Als Generaloberst v. Bülow am Spätnachmittag durch General 
Ludendorff von den Vorgängen an der Sambre erfuhr, fand er sich zwar
	        
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