©ic 2. Garde-Fnfanterie-Division erzwingt den Übergang über die Sambre. 551
,jcher Erkundung kam er aber zu der Ansicht, daß die Übergänge bei
Auvelais und Femeppe vom Feinde nur schwach besetzt wären und bei
ihrer Wichtigkeit für das spätere Vorgehen der Armee unbedingt bald
genommen werden müßten. Der kurz daraus bei ihm eintreffende
Kommandierende General äußerte zunächst Bedenken gegen dieses
offenbare Abweichen von den Weisungen des Armee-Oberkommandos.
Schließlich aber gab der gleichfalls anwesende General Ludendorff vom
Armee-Oberkommando den Ausschlag für den Angriff; er übernahm
es, den Entschluß beim Oberbefehlshaber zu vertreten. Daraufhin erteilte
General v. Plettenberg der 2. Garde-Infanterie-Division den Befehl
zum Vorgehen über die Sambre.
Das Regiment Augusta nahm unter dem Feuerschutz des 4. Garde-
Feldartillerie-Regiments und des schweren Feldhaubitz-Bataillons den
Übergang bei Auvelais im Sturm und drang unter lebhaften Kämpfen
durch den auf dem jenseitigen Üfer liegenden Ort hindurch. Später
machte der sich versteifende Widerstand des Feindes auch den Einsatz des
Regiments Franz rechts neben dem Augusta-Regiment notwendig. Eine
Abteilung des 4. Garde-Feldartillerie-Regiments wurde auf das Südufer
des Flusses nachgezogen. Alle Bewegungen wurden durch heftiges
Feuer der Franzosen aus überhöhenden Stellungen südlich Arsimont zwar
erschwert, aber nicht verhindert. Zu einer Entscheidung kam es infolge
der hereinbrechenden Dunkelheit nicht mehr. Während der Nacht hielt die
verstärkte 4. Garde-Infanterie-Brigade unter Führung des Generalmajors
v. Gontard die genommenen Stellungen südlich Auvelais. Ein in¬
zwischen vom Regiment Elisabeth der 3. Garde-Infanterie-Brigade unter¬
nommener Versuch, auch den Übergang von Iemeppe in die Hand zu
bekommen, war nach anfänglichem Erfolge durch feindliche Artillerie¬
wirkung vereitelt worden. Der 2. Garde-Infanterie-Division war es
zwar gelungen, sich einen Brückenkopf auf dem Südufer zu sichern, aber
die Initiative des Generals v. Winckler war vereinzelt geblieben. Die
Lage der 4. Garde-Infanterie-Brigade mit dem Fluß im Rücken gegenüber
dem als stark erkannten Feinde war schwierig. Nur Fortsetzen des Angriffs
und das Eingreifen der Nachbarverbände konnte Erleichterung bringen.
So hatte die 2. Armee am Abend des 21. August mit erheblichen
Teilen die Schwenkung nach Süden durchgeführt und mit den Spitzen
ihres rechten Flügels den Canal du Centre, mit denen des linken die
Sambre überschritten.
Als Generaloberst v. Bülow am Spätnachmittag durch General
Ludendorff von den Vorgängen an der Sambre erfuhr, fand er sich zwar