Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

252 Die Operationen auf feindlicher Seite bis zum Beginn der Grenzschlachten. 
Diedenhofen von Osten nach Westen marschierende Kolonnen gemeldet, 
am 20. August andere Kolonnen im Vorgehen von Osten auf Neufchäieau 
beobachtet, wo Teile von zwei deutschen Divisionen mit der vorgeschobenen 
französischen 4. Kavallerie-Division in Fühlung kamen. Zwischen Arlon 
und Etalle wurden Biwaks gesehen, die Gegend westlich Bastogne— 
Houffalize war frei vom Feinde. Eine deutsche Armee von vier bis fünf 
Korps hatte am 18. August die Maas zwischen Lüttich und Huy in nord¬ 
westlicher Richtung überschritten; nördlich davon gingen weitere vier Korps 
von Lüttich auf Brüssel vor. 
Von den Belgiern erfuhr man, daß sie am 19. August den Rückzug 
auf Antwerpen angetreten hatten. Damit entfiel die Hoffnung, sie zur 
Schlachtentscheidung auf dem Nordflügel heranziehen zu können. Namur 
mit seiner durch die belgische 4. Division verstärkten Besatzung blieb sich 
selbst überlassen. 
Von den Engländern nahm die französische Heeresleitung immer 
noch an, daß sie am 21. August früh in der Gegend von Maubeuge ver¬ 
wendungsbereit sein würden. 
Am 20. August entschloß sich General Ioffre, nunmehr auch mit der 
Mitte und dem linken Heeresflügel zum entscheidenden Angriff zu 
schreiten, während in Lothringen die Südgruppe weiter vorging und 
den dort stehenden Gegner fesselte. Der mittleren Gruppe siel das 
Vorgehen in nordöstlicher Richtung auf Arlon—Neufchäteau zu. Für 
die 5. Armee wurde angesichts der starken Kräfteentfaltung der Deutschen 
auf dem linken Maasufer ein Vorgehen über die Sambre gegen den 
feindlichen Nordflügel in unmittelbarem Zusammenwirken mit den Eng¬ 
ländern notwendig. 
Die Befehle hierfür ergingen im Laufe des 20. und 21. August an 
die Armeen; gleichzeitig wurde Feldmarschall French zur Mitwirkung 
aufgefordert. 
Die Stimmung im französischen Hauptquartier war zuversichtlich. 
Man glaubte am 21. August, alle Vorbedingungen für einen Erfolg ge¬ 
schaffen zu haben; der Ausgang des nun beginnenden Kampfes war 
nach Ansicht des Generals Ioffre vom Verhalten der Truppe und ihrer 
Führer abhängig.
	        
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