Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Vormarsch der 5. Armee. 
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feindliche Unternehmungen aus der Othain-Linie zur Störung des An¬ 
griffs gegen Longwy durch eigenes Vorgehen in südlicher und südwest¬ 
licher Richtung zurückzuweisen. Dauernde Verbindung zwischen den 
inneren Flügeln beider Armeen (dem VI. und V. Armeekorps) wurde als 
erforderlich bezeichnet. 
Diese Mitteilung veranlaßte das Armee-Oberkommando der 4. Armee 
in seinen Anordnungen für den 20. August unter Preisgabe des Zu¬ 
sammenhanges mit der 5. Armee besonderen Wert auf die Erhaltung des 
Anschlusses nach links zu legen, um jederzeit in einen bei der 5. Armee ent¬ 
brennenden Kampf eingreifen zu können. Den Korps vorderer Linie 
wurden der Ourthe-Abschnitt und die Linie Laneuville—Mellier als 
Marschziele gegeben. Die Korps zweiter Linie sollten hinter die beiden 
Flügel rücken. 
Infolgedessen machte das rechte —VIII.—Flügelkorps am 20. August 
nur einen Marsch von 16 km bis Amberloup und Morhet. Das XVIII. 
Armeekorps gelangte mit der 25., Infanterie-Division um Mittag bis 
Sie. Marie (östlich Libramont). Die südlich von ihr marschierende 21. In¬ 
fanterie-Division hatte ihre Marschziele schon früher erreicht und war um 
10° vormittags im Begriff, zur Ruhe überzugehen, als die Divisions¬ 
Kavallerie bei Longlier mit stärkeren feindlichen Kavallerie-Abteilungen 
in ein Gefecht geriet, in das dann die Vorhut und später auch das Gros 
der 21. Infanterie-Division eingrifsen. Es gelang der Infanterie mit 
wirksamer Unterstützung der Artillerie nach mehrstündigem Kampfe Longlier 
und Reuschateau zu nehmen. Mit Einbruch der Dunkelheit erlosch das 
Gefecht. Der abziehende Gegner wurde als die französische 4. und 
9. Kavallerie-Division, verstärkt durch Infanterie und Radfahrer, fest¬ 
gestellt. Die deutsche 25. Infanterie-Division hatte aus die Nachricht von 
dem Gefecht der Nachbardivision ihre Truppen ebenfalls alarmiert und 
zum Eingreifen bereitgestellt. Es fanden indes nur noch Teile der Feld¬ 
artillerie Verwendung. Die 50. Infanterie-Brigade wurde am Abend nach 
Libramont vorgeschoben, wo sich die dort vor der Front tätige Eisenbahn¬ 
bau-Kompagnie durch französische Kavallerie und Artillerie bedroht sah. 
Südlich vom XVIII. Armeekorps erreichte das VI. ohne Berührung mit 
dem Feinde die Gegend von Lavaux—Leglise und Mellier—Thibssart. 
Don den beiden Reservekorps gelangte das VIII. bis Eschweiler und Har¬ 
lingen, das XVIII. bis Wölflingen und Oberpallen (nördlich Arlon). 
Vor der Front der 5. Armee war die Lage beim Eintreffen des 
Befehls der Obersten Heeresleitung zum allgemeinen Vormarsch, dank der 
regen Tätigkeit der Ausklärungsorgane, insbesondere der Flieger und 
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