Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Zweites Rapitel. 
Die Ereignisse in den Deutschen A-eichslanden bis zum 
19. August. 
(Hierzu Karte 4.) 
j. Die Gperationsabsichten des Oberkommandos der 6. Armee 
bis zum l3. August. 
Die Ausgaben der 6. und 7. Armee und des Höheren Kavallerie¬ 
kommandeurs 3, die am 10. August zu einer besonderen Gruppe unter 
dem Befehl des Kronprinzen Nupprecht, des Führers der 6. Armee, 
vereinigt worden waren1), verlangten in ihrer Vielseitigkeit ein erheblich 
größeres Matz operativer Freiheit, als den übrigen Armeen im Westen zu¬ 
gebilligt werden konnte. Auch räumlich war dieser Teil der Front von 
dem Nordflügel des Heeres durch das befestigte Gebiet Metz—Diedenhosen 
getrennt, das, als Drehpunkt für die grotze Schwenkung bestimmt, 
genügende Stärke besatz, um die Lücke auszufüllen. 
Kronprinz Nupprecht war sich der Schwierigkeiten seines in den Auf¬ 
marschanweisungen niedergelegten Auftrages von Anfang an bewutzt. 
Sie beruhten vornehmlich in der Abhängigkeit von den Maßnahmen des 
Feindes und in der Notwendigkeit, zunächst Zurückhaltung zu üben. Dem 
Angriffsgeist von Führer und Mann mutzte voraussichtlich starke Entsagung 
zugemutet werden. Der Chef des Generalstabes der 6. Armee, General¬ 
major Krafft v. Dellmensingen, hatte noch in München am 6. August seine 
„Gedanken über die Operationen der 6. und 7. Armee" schriftlich nieder¬ 
gelegt. Es bestand volle Klarheit darüber, daß die wichtigste Aufgabe des 
linken Heeresflügels der Flankenschutz der deutschen Hauptkräste war, und 
daß es sich in den Reichslanden vorläufig nicht um die Herbeiführung einer 
Schlachtentscheidung handelte, sondern nur um Zeitgewinn. Anter keinen 
Umständen durften sich die S.und7.Armee der Gefahr aussetzen, geschlagen 
zu werden, bevor die Entscheidung aus dem Amsassungsslügel gefallen war. 
Sie mußte ausweichen, wenn sich stark überlegene Kräfte gegen ihre Front 
wandten. Erfolgte dieser feindliche Vormarsch, wie erwartet wurde, 
zwischen Metz und den Vogesen, so sollte die 6. Armee hinter die Saar 
und die Eichel zurückgenommen werden, wobei der rechte Flügel Anschluß 
an die von Teilen der 5. Armee besetzte Nied-Stellung zu nehmen hatte, 
') S. 184.
	        
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