Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Vorstoß des linken Flügels der 6. Armee auf Badonviller. 171 
Hand zum Angriff. Seinem Vorgehen schlossen sich die übrigen Teile der 
Vorposten an. Die Höhe nordöstlich Badonviller wurde erstürmt. Um 
8° vormittags drang die Infanterie in den Ort ein. Es entwickelte sich nun 
eines der für jene Lage bezeichnenden Ortsgefechte: Die französischen 
Jäger zeigten sich möglichst wenig, ließen stärkere Abteilungen an sich 
vorbei und überfielen sie dann von rückwärts mit Feuer. Noch um 6° abends, 
nachdem die Bayern schon seit vielen Stunden den Ort durchschritten 
hatten, schlug plötzlich Maschinengewehrseuer vom Kirchturm in ihre 
Reihen. Einige wohlgezielte Kanonenschüsse legten ihn um. 
Das Gefecht war indessen längst weiter vorgeschritten. Das Leib¬ 
regiment hatte die Höhen südlich und östlich Badonviller gewonnen und sich 
in Besitz von Fenneviller gesetzt. Die Artillerie der Division hielt die franzö¬ 
sischen Batterien nieder und hatte, bis südlich Badonviller voreilend, 
Gelegenheit, wiederholt zurückgehende feindliche Abteilungen zu beschießen. 
Die übrigen Teile der Division schoben sich so weit heran, als es zum 
Flankenschutz und zur Unterstützung des Leibregiments notwendig erschien. 
Die 2. Infanterie-Division blieb in ihrer Stellung. Die um BlLmont 
stehende 4. Infanterie-Brigade hielt sich der Kommandierende General zu 
seiner Verfügung. Die 7. Kavallerie-Division stand auch an diesem Tage 
wieder östlich DomZvre zum Schutz der rechten Flanke des Korps bereit. 
Am Abend löste die 2. Infanterie-Brigade das Leibregiment südlich 
und westlich Badonviller ab. 
Die Bedeutung des durch den stürmischen Kampseseiser der Unter¬ 
führer gegen den Willen der höheren Führung entstandenen Gefechts von 
Badonviller lag wesentlich auf moralischem Gebiet. Die bayerischen 
Truppen hatten ihre Kampflust und ihren Drang nach vorwärts glänzend 
bewährt, allerdings auch nicht unerhebliche Verluste erlitten (22 Offiziere, 
414 Mann, fast nur vom Infanterie-Leib-Regiment). Die Gefangenen 
gehörten den französischen Jäger-Bataillonen 17, 20 und 21 sowie dem 
Infanterie-Regiment 17 — sämtlich von der 13. Division des franzö¬ 
sischen XXI. Korps — an. 
Dieses Korps hatte zum Schutze seiner gegen die Vogesenpässe vor¬ 
gegangenen Hauptkräfte die 25. Brigade der 13. Division in ihrer Grenz¬ 
stellung um Badonviller belassen. Die Brigade deckte dort gleichzeitig den 
noch im Gang befindlichen Aufmarsch des linken—VIII.—Flügelkorps der 
I. Armee, das sich hinter der Meurthe nordwestlich Baccarat versammelte. 
Infolge des deutschen Vorstoßes in Richtung auf Badonviller sah die 
25. Brigade ihre Lage bereits am 10. August als so gefährdet an, daß sie 
vom VIII. Korps dringend Unterstützung erbat. Eine daraufhin am 
II. August an die Verdurette bis Reherrey vorgesandte Division des
	        
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