Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

162 Die Kämpfe in den Deutschen Reichslanden während des Aufmarsches. 
auf deutscher Seite mit einer Flankierung durch feindliche, am Gebirgs- 
rande eingegrabene Abteilungen rechnen mußte. 
Beim Vormarsch der Armee stieß die 39. Infanterie - Division des 
XV. Armeekorps um 1230 mittags auf feindliche Postierungen in den 
Weinbergen nordwestlich Uffholz; Sennheim und Thann wurden be¬ 
setzt gemeldet. Der Kommandierende General, General der Infanterie 
v. Deimling, gab der Division den Befehl, die beiden Orte zu nehmen. 
Die 30. Infanterie-Division sollte im Vorgehen über Wittelsheim auf 
Lützelhof bleiben. 
Der Kommandeur der 39. Division, Generalleutnant Freiherr v. Matter, 
setzte um 1° nachmittags seine 61. Brigade zum Angriff auf Sennheim an. 
Die Artillerie unterstützte das Vorgehen der Infanterie von den Höhen 
nordöstlich Wattweiler aus. Der Angriff schritt gegen den geschickt ein¬ 
gerüsteten Feind nur langsam vorwärts. Um 6° nachmittags wurde 
Steinbach erstürmt. Die Franzosen wichen auf Alt-Thann zurück. Etwa 
gleichzeitig drangen deutsche Truppen in Sennheim ein. 
Das Eingreifen der 30. Infanterie-Division war durch die Marsch¬ 
anstrengungen des heißen Augusttages verzögert worden. Die Absicht des 
Divisions-Kommandeurs, Generalleutnants v. Eben, den Angriff der 39. Di¬ 
vision auf Sennheim durch Vortreiben seiner Vorhut entlang der Straße 
Wittelsheim—Sennheim zu erleichtern, ließ sich erst gegen 3° nachmittags 
verwirklichen. Segen Abend drangen schwächere Kräfte bis Sennheim vor. 
Es gelang ihnen, in heißem Straßenkampf im Verein mit den von Norden 
vorgehenden Teilen der Nachbardivision den Feind aus der Stadt zu 
werfen. General v. Deimling begnügte sich mit dem erzielten Erfolge. Die 
durcheinander gekommenen Truppen sollten die Verbände ordnen und 
die Linie Höhe nördlich Uffholz—Sennheim—Wittelsheim halten. 
Ziemlich unabhängig von diesen Vorgängen, getrennt durch das Wald- 
gelände östlich Wittelsheim, hatte sich der Kampf beim XIV. Armeekorps 
entwickelt. 
Hier forderte zunächst die tags zuvor gewählte weiträumige Unter¬ 
bringung der Divisionen nächtlichen Aufbruch und starke Marschleistungen. 
Die 28. Infanterie-Division mußte schon bei Hirzfelden, das sie von 7° 
vormittags ab durchschreiten sollte, um 8« vormittags eine anderthalb- 
stündige Rast einschieben und ihr gegen Mittag bei Wittenheim und 
Ensisheim eine zweite folgen lassen. Auch bei der 29. Division, die mit 
den Hauptkräften über Banzenheim auf Battenheim, mit einer Seiten¬ 
deckung über Grünhütte vorging, machten sich die drückende Hitze und 
die weiten Anmärsche fühlbar. Der dichte Hart-Forst vermehrte die
	        
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