Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Einbruch der Franzosen ins Oberelsaß. 
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XXI. Korps — durch Vorschieben verfügbarer Kräfte nach Süden 
in Richtung auf Baccarat—Raon-l'Etape zu binden. 
In Ausführung dieser Weisungen lagerte das XV. Armeekorps am 
Abend des 8. August mit der 39. Infanterie-Division (ohne die mit der 
Sperrung der Vogesenpässe beauftragten Teile) an der Bahnstrecke Ost¬ 
heim—Colmar—Herlisheim, mit der 30. Infanterie-Division östlich davon 
im Raume Andolsheim—Heilig-Kreuz—Munweiler. Das XIV. Armee¬ 
korps stand bei und östlich Breisach und Reuenburg. Die Oberrhein-Besesti- 
gungen waren verteidigungsfähig, die Armierungsbrücken bei Reu-Brei- 
sach und Mein fertiggestellt. 
Bis zum Abend war auch die Lage beim Feind einigermaßen geklärt. 
Zn und westlich der Linie Sennheim—Illfurt—Altkirch stand anscheinend 
das französische VII. Korps mit Teilen der Hauptreserve von Belsort, 
zwischen Altkirch und Pfirt die 8. Kavallerie-Division. Sicherungen sollten 
auf Wattweiler, Wittelsheim und Mülhausen, Ausklärungseskadrons süd¬ 
östlich Mülhausen vorgeschoben sein. Im Gebirge war eine Postierung bei 
Goldbach festgestellt. 
Am 8. August um 950 abends gab Generaloberst v. Heeringen den 
Befehl zum Angriff. Das XV. Armeekorps sollte am folgenden Tage um 
7° vormittags mit den Infanteriespitzen die Linie Rusach—Rdr. Enzen 
in Richtung aus Sennheim—Wittelsheim überschreiten. Jur gleichen Zeit 
hatte die rechte Division des XIV. Armeekorps Hirzfelden in Richtung 
auf Ensisheim zu erreichen, die linke sich nach Anordnung des Komman¬ 
dierenden Generals dem Vorgehen anzuschließen. Dieser Befehl lies auf 
einen reinen Frontalangriff hinaus. Die Absicht, die Franzosen rechts zu 
umfassen und gegen die Schweizer Grenze zu drücken, kam in ihm jeden¬ 
falls noch nicht zum Ausdruck. 
Vis zum Morgen des 9. August wurde weiterhin bekannt, daß von den 
gegenüberstehenden französischen Kräften die 14. Division Mülhausen und 
die östlich und nördlich vorgelagerten Dörfer, die 41. Division die Gegend 
von Sennheim besetzt habe. Der Feind beherrschte also von den Höhen 
von Rixheim—Brubach das Gelände bis zum Hart-Forst und in nördlicher 
Richtung bis zur Grenze seiner Wassenwirkung. Seine Stellung war für 
die Verteidigung, besonders auf dem Ostflügel bei Mülhausen, recht 
günstig. Demgegenüber war die Annäherung für den Angreifer durch 
zahlreiche, mit Buschwerk bestandene Wasserläuse, durch Obst- und Wein¬ 
anlagen sowie durch Waldstücke erschwert, Übersicht und Führung waren 
erheblich behindert. In den steil ansteigenden Vogesen fehlten Wege¬ 
verbindungen in nordsüdlicher Richtung, wodurch die Umfassung des 
französischen linken Flügels wesentlich erschwert wurde, während man 
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