Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Der deutsche Westaufmarsch. 
die 6. -rang bis zum Othain bei Spincourt vor. Der Feind ging weiter 
in westlicher und nordwestlicher Richtung zurück. 
Zn dem Bestreben, die Aufklärung auf breitere Grundlage zu 
stellen, besetzte die 3. Kavallerie-Division am 10. August kampflos Lon- 
guyon, während die 6. über den Othain gegen die Loison-Übergänge bei 
Mangiennes und Billy vorging. Diese trat östlich der genannten Orte 
ins Gefecht mit französischen Jägern und Infanterie, die, unterstützt von 
schwerer Artillerie, aus Gegend von Merles zum Gegenangriff schritten. 
Wenn dieser auch abgewiesen wurde, so sah sich doch General Gras 
v. Schmettow unter dem Druck einer von St. Laurent her drohenden Um¬ 
fassung veranlaßt, das Gefecht abzubrechen und seine Truppen auf Arrancy 
zurückzunehmen. Der Gegner folgte nur bis an den Othain-Abschnitt. Die 
vom General v. Hollen angeordnete Unterstützung durch die 3. Kavallerie- 
Division blieb aus, da diese selbst in der Gegend westlich Longuyon 
kleinere Kämpfe hauptsächlich gegen Teile der französischen 9. Kavallerie- 
Division zu bestehen hatte. Das 4. Kavalleriekorps ging spät in der Nacht 
bis östlich der Pierre zurück, räumte Longuyon und nächtigte um Bazailles 
und Mercy-le Haut. 
Damit war die Absicht gescheitert, die Aufklärung in breiter Front 
nach Westen zu tragen. Eine Weisung der Obersten Heeresleitung vom 
10. August abends, auf Carignan—Damvillers vorzugehen und den Auf- 
Marschanweisungen entsprechend aufzuklären, d. h. gegen die Maas 
unterhalb Verdun sowie gegen den Raum Verdun—Metz, konnte daher 
auch nur in sehr beschränktem Umfang ausgeführt werden, zumal da die 
beim Armee-Oberkommando 5 angeregte Unterstützung des Kavallerie¬ 
korps durch das ganze XIII. Armeekorps abgelehnt wurde. 
In der Folge beließ General v. Hollen die 6. Kavallerie-Division bei 
Mercy-le Haut und sehte die 3. unter Generalmajor v. Uriger östlich um 
Longwy herum in die Gegend westlich Arlon in Marsch, um dort die Auf¬ 
klärung gegen Carignan—Montmedy zu übernehmen. Sie erreichte am 
14. August Etalle und dräirgte in den folgenden Tagen die ebenfalls nach 
Norden verschobene französische 4. Kavallerie-Division über Tintigny 
hinaus zurück. Ihre Aufklärung ergab, daß der Feind vor ihrer Front in 
der Linie Matton—Puilly—Thonne-la Long schanzte, und daß bei Herbeuval 
starke französische Kavallerie stand. Der Gegner schien sich auf die Ver¬ 
teidigung einzurichten. Die bei Mercy-le Haut verbliebene 6. Kavallerie- 
Division erwartete Tag für Tag vergeblich den Angriff des Feindes, 
bei dem nunmehr auch die 7. Kavallerie-Division festgestellt wurde. 
Das 4. Kavalleriekorps hatte also das ihm gesteckte Ziel, die Maas, 
an keiner Stelle auch nur mit Patrouillen zu erreichen vermocht. Seine
	        
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